Lara B.
Es fiel mir anfangs schwer, in das Buch und die Geschichte von Emmi und Leo reinzukommen. Das liegt unter Anderem daran, dass das Buch in Dialog-Form geschrieben ist, man also nur die E-Mails zwischen den beiden Protagonisten zu lesen bekommt und mehr nicht. So ist es anfangs auch schwierig, die Charaktere besser kennenzulernen und einschätzen zu können. Das habe ich bis zum Ende nicht richtig hinbekommen. Tatsächlich nahm die Geschichte dann ab dem dritten Kapitel auch etwas an Fahrt auf. Dennoch fehlte mir häufig der Antrieb, weiterzulesen. Ich habe dann immer ausgezählt, in welchem meiner beiden CRs ich weiterlesen sollte, und habe das dann nach jedem Kapitel so gemacht, also nach jedem Kapitel neu ausgezählt, immer mit einem anderen Reim. So habe ich dann jetzt auch endlich „Gut gegen Nordwind“ beendet, wobei mir gerade die letzten 100 Seiten nicht mehr so langatmig vorkamen wie die vorherigen. Da das Buch nun einmal so geschrieben ist, wie es geschrieben ist, hatte ich nur die E-Mails der Protagonisten, um diese kennenzulernen. Dabei ist mir besonders die Sprache aufgefallen, denn die war sehr unterschiedlich – je nachdem, ob Emmi oder Leo die Mail geschrieben hatte. Dennoch meine ich, die beiden zumindest in etwa einschätzen zu können, nachdem ich das Buch nun beendet habe. Und da fällt mir auf, dass ich Emmi eigentlich gar nicht so wirklich sympathisch finde. Viel eher sympathisiere ich mit Leo, da er eine gewisse Faszination ausübt, die Emmi leider nicht so rüberbringt. Bei seinen E-Mails gab es immer mal wieder Überraschungen, während die von Emmi irgendwie immer recht vorhersehbar waren. Allerdings kam ich schon recht schnell dahinter, was tatsächlich zwischen Leo und Mia lief. Das Ende hingegen kam dann wieder recht überraschend. Ich hatte erwartet, dass das alles anders ausgehen würde, mit einem Happy End, und jetzt ist es doch ein offenes Ende. Auch, wenn zumindest die Sache zwischen Emmi und Leo abgeschlossen scheint. Für mich steht jedenfalls fest, dass ich den zweiten Teil „Alle sieben Wellen“ auch noch lesen muss. In der Hoffnung, dass mich dessen Ende eher zufriedenstellt. Einen Kritikpunkt habe ich allerdings noch: Ich fand es schon sehr merkwürdig, wie Bernhard das eine Mal reagiert hat. Ich verrate nicht noch mehr, weil das spoilern würde. Aber die Reaktion kann ich mir einfach nicht vorstellen und ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand so handeln würde. Auch Emmi fand ich teilweise echt nicht realitätsnah, was aber hauptsächlich daran lag, dass sie in ihren E-Mails so unbefangen und teilweise streitsüchtig klang, was ich persönlich niemals abgeschickt hätte. Aber so unterscheiden sich die Menschen auch. Fazit „Gut gegen Nordwind“ ist auf jeden Fall ein sehr außergewöhnliches Buch, das es zu lesen lohnt. Ich bin nicht ganz warm geworden mit Emmi, und auch fand ich ein paar andere Dinge eher unzureichend ausgeführt, aber ich freue mich dennoch auf den zweiten Teil.