Lara B.
Das Buch hat meinen Erwartungen auf jeden Fall entsprochen. Ich habe schon von vielen gehört, dass es ein paar wenige Kritikpunkte gibt, und diese hatte ich tatsächlich auch. Allerdings habe ich eigentlich erwartet, dass mir das Buch schlechter gefallen würde, weil ich es gewohnt bin, kritischer zu bewerten als die meisten anderen Blogger. Zum Glück hat es mir trotzdem gut gefallen! Fangen wir an mit der Handlung. Ich finde die Idee klasse, mal die Welt der Lux aus der Sicht der Arum kennenzulernen. Und Hunter ist wirklich ein klassischer Arum, in vielerlei Hinsicht – allerdings auch menschlicher als viele seiner Artgenossen. Aber dazu später. Ich mochte es, dass die Lux für Hunter nicht gleich 100%ig die Bösen waren. Zudem hat man viele Hintergrundinformationen erhalten, weil Hunter als Arum für das Verteidigungsministerium arbeitet – das in der Hauptreihe rund um Daemon und Katy ja als „böse“ dargestellt wird. Die Geschichte dreht sich insgesamt viel um das VM und dessen Machenschaften, wobei mir nicht alle davon schlüssig waren – ich muss die Reihe dringend noch mal rereaden. Am Ende war ich ziemlich verwirrt, auf wessen Seite genau das VM jetzt eigentlich steht. In dem Buch wird sehr deutlich, dass die Welt nicht nur aus Schwarz und Weiß, Gut und Böse besteht. Es gibt sehr viele Grauzonen, und inmitten dieser befinden sich auch unsere Protagonisten, Serena und Hunter. Serena war mir von Anfang an sympathisch, auch wenn ich es nicht so ganz verständlich fand, weshalb sie trotz aller Zweifel immer wieder zu Hunter zurückgekehrt ist – im übertragenen Sinne, im Grunde befanden sich die beiden fast die ganze Story lang im selben Haus. Wie dem auch sei, Serena ist eine sehr schlagfertige Person, intelligent und stark und hat mit nachvollziehbaren Selbstzweifeln zu kämpfen, die jedoch durch ihre Beziehung zu Hunter immer mehr in den Hintergrund rücken. In diesem Sinne tut Hunter ihr also auf jeden Fall gut. Hunter selbst war mir nicht ganz so sympathisch. Er ist ein typischer Bad Boy, was zwar an sich zur Storyline gepasst hat, allerdings macht ihn mir das auch ein wenig unsympathisch. Auf jeden Fall unsympathischer als Daemon! Dennoch fand ich es sehr cool zu erfahren, wie er mit seinen Trieben umgeht, die einem Arum sozusagen in die Wiege gelegt werden. Er kämpft immer weiter gegen seine dunkle Seite an, ist aber sehr verunsichert deshalb. Häufig nimmt er keinerlei Rücksicht auf Serena, wobei das im letzten Teil auf jeden Fall besser wird – da fand ich ihn sogar beinahe sympathisch. Er geht einfach davon aus, dass das, was er will, das gleiche ist, was sie will, was unter Anderem auch damit zu tun hat, dass er als Arum eine Art Aura um sie herum sehen kann und dadurch erkennt, wie sie sich fühlt. Dabei vergisst er aber auch häufig, dass Gefühle nicht immer mit dem übereinstimmen, was man will oder nicht will. Der Schreibstil von Jennifer L. Armentrout ist wie immer sehr wortgewandt und flüssig zu lesen. Allerdings treten zwischendurch immer mal wieder Rechtschreibfehler, beziehungsweise Tippfehler auf, und die Übersetzerin sollte eventuell noch mal die richtige Verwendung des Genitivs wiederholen. Ansonsten aber auf jeden Fall großartig von der Sprache her! Fazit „Dunkelglanz – Obsession“ ist ein Muss für alle Fans der Lux-Reihe, da es auch die andere Seite der Medaille offenlegt. An sich ist die Beziehung zwischen den Charakteren sehr klischeehaft, aber durchaus passend zur Geschichte, und der Spannungsbogen verläuft durchgängig im oberen Bereich.