Chief Propaganda Officer
Ivy ist die reiche Tochter eines reichen Mannes, die einfach nur normal leben und wie jedes normale Mädchen auf ein College gehen möchte. Da Daddy das nicht ganz so cool findet, erlaubt er es zwar einerseits, andererseits sorgt er heimlich dafür, dass sie einen Bodyguard bekommt. Ryan ist dieser Bodyguard. Er wird schon ein paar Tage, bevor Ivy aufs College kommt, dort eingeschleust und soll sich als der nette Nachbar von nebenan ausgeben. So begegnen sie sich das erste Mal, als Ivy ihn fast überfährt und es kommt, wie es kommen muss, sie verlieben sich. Ah. Wie romantisch. Nicht. Wenn man dieses Buch aufschlägt, öffnet man die Kiste der Pandora, nur dass keine Übel der Welt hervorkommen, sondern Kitsch, Klischee und schlechte Sprüche. Die Charaktere sind 1A dem Handbuch für Autorinnen entnommen: Wie baue ich mir das klassische Collegemännchen/-weibchen zusammen. Wenn es damit getan wäre wäre das nicht schlimm. Aber der angebliche Bodyguard hat seinen Job irgendwie missverstanden. Ryan, Junge, du musst jetzt ganz tapfer sein: Ein Bodyguard heißt nicht so, weil er geil auf den Body von jemandem ist. Er soll ihn bewachen, verstehst du? Das heißt, man sollte erstens überhaupt schon mal wissen, wen man überhaupt bewachen soll. Ich bezweifle, dass man einem Bodyguard irgendeine Papierakte auf den Schoß wirft (scheinbar sogar ohne Bilder/Fotos?) und sagt: Hier, mach mal. Und dass ein Bodyguard auswendig lernen muss, wie viele Gatorades am Tag sein Schützling trägt, glaube ich auch nicht wirklich. Über Ivy Worte zu verlieren, wäre zu viel der Ehre. Sie ist das typische Dummchen von nebenan, das nicht mal vernünftig Autofahren kann. Weiß man doch, Frauen sind schlechte Autofahrer und einparken können sie auch nicht. Aber das ist bestimmt süß und hat nichts mit Unfähigkeit zu tun, oder? Das Buch bekommt noch ein paar wohlwollende Punkte, weil auch ein schwules Pärchen vorkommen darf. Ansonsten hoffe ich nur, dass Bodyguards im echten Leben nicht ganz so inkompetent sind, wie sie hier dargestellt wurden. Arme Berufsgruppe. Ist ja schon berufsschädigend. 1,5/5 Punkten.