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Seitensuechtig

Posted on 27.12.2020

David Kern ist jung und sympathisch. Er lebt ein eher eintöniges Leben und jobbt als Aushilfe in einer Bar. Dort lernt er Marie, eine literaturbegeisterte junge Frau, kennen. Er verliebt sich in sie, doch kommt nicht so richtig an sie ran. Als er sich bei einem Händler einen gebrauchten Nachttisch kauft, findet er in einer Schublade ein Manuskript mit einer wundervollen Liebesgeschichte, namens „Sophie, Sophie“. Der Autor ist ihm nicht bekannt und auch als er im Internet nach dem Namen sucht, findet er nichts. Schlussendlich entscheidet er sich dafür, jenes Manuskript ein wenig zu verändern, scannt es ein und gibt es Marie. Ohne sein Wissen, schickt sie es einem Verlag, der ganz begeistert von dem Buch ist. Schnell wird er zu einem gefeierten Autor und vergisst schon fast, dass es nicht sein Manuskript ist - bis, bei einer Lesung, plötzlich der eigentliche Autor vor ihm steht... Mein erster Roman von Suter und ich bin ganz begeistert! Es geht um die Geschichte von David und Marie, um zwei Liebesgeschichten, um die Literatur und den Literaturbetrieb und um das Lügen. Suter beschreibt alles mit einer solchen Leichtigkeit, sodass man das Buch in einem Rutsch durchlesen kann. Der Schreibstil ist sehr angenehm, sarkastisch und humorvoll. David ist der sympathische und hilflose Held des Buches und man leidet mit ihm mit, als er immer weiter in das Lügengeflecht eintaucht und in diesem zu ertrinken droht. Die Beziehung von David und Marie basiert auf einer Lüge und sein schlechtes Gewissen deswegen, konnte man sehr gut nachempfinden. Die Handlung ist spannend und sehr humorvoll, da er nebenbei noch den Literaturbetrieb bespottet. „Lila, Lila“ ist ein sehr origineller und unvorhersehbarer Roman über einen Identitätsklau, eine Liebesgeschichte und über die Folgen einer Lüge. Ein sehr lesenswertes Buch, dass ich jedem empfehlen kann, der mal einen etwas anderen Roman lesen möchte. Einfach genial!

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