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Seitensuechtig

Posted on 27.12.2020

Louise Glück, die dieses Jahr mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde, schreibt in ihrem Gedichtband „Wilde Iris“ wundervolle, tiefgründige Gedichte, in die ich beim Lesen regelrecht versunken bin. Die zweisprachige Gedichtssammlung ist in der 1 Person geschrieben und die Autorin versetzt sich darin mal in einen Gärtner, mal in eine Blume bzw. in die Natur und mal in Gott. Dabei ist ihre poetische Sprache einfach und klar, aber auch voller Imaginationen. Hier möchte ich auch nochmal die tolle Übersetzung loben! Ich lese Gedichte eigentlich am liebsten in der Originalsprache, aber diese Gedichtssammlung wurde unglaublich gut übersetzt und ich habe immer beide Sprachen gelesen. Die verschiedenen Jahreszeiten und Lebenszyklen dienen dabei als Kulisse für die melancholischen Themen: Leben und Tod. Sie handeln vom Leben und der Entscheidung zu Leben und trotz der sehr ernsten Thematik, steht die Natur und die Sprache der Blumen immer im Vordergrund - was ich sehr besonders und ausdrucksstark fand. Jede Blume hat ihren eigenen Charakter und die Blumen spiegeln die verschiedenen Emotionen der Menschen wieder. Ich kann diesen Gedichtband wirklich jedem empfehlen! Louise Glück schafft es in ihren Gedichten eine wunderbare Tiefe mit melancholischen Klängen zu schaffen und bezieht sich dabei immer auf die Magie der Natur. Jedes ihrer Wörter ist wohl überlegt und die Gedichte sind sehr kraftvoll, bewegend, intensiv und düster. Meiner Meinung nach eine wohlverdiente Nobelpreisträgerin! Jetzt bin ich sehr gespannt auf ihren anderen Gedichtband.

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