Ladybug
Leider wird mir da so gar nicht weihnachtlich Christian Rach ist ein Mensch mit einer ganz eigenen Ausstrahlung. Seine Art zu kochen ist ehrlich und geradlinig. So sind auch die meisten Rezepte in diesem Buch. Trotz netter Aufmachung bietet dieses Weihnachts-Buch irgendwie nichts, das es mir ans Herz wachsen lässt. Die Menüs sind teils bodenständig, teils fast schon exotisch. Aber sie lassen in mir nicht die Weihnachtsstimmung aufkommen, die sonst weihnachtliche Rezepte auslösen. Dass Rach hier vorwiegend klassisch bleibt und nur ein bisschen neue Wege geht, ist nicht wirklich mein Problem mit diesem Buch. Es sind vermutlich einfach die langweiligen Klassiker, die zu wenig Nostalgie auslösen, dafür aber den Wunsch aufkomme lassen, es selbst bloß nicht so, sondern völlig anders zu machen. Keine Ahnung, auf alle Fälle trifft das Buch bei mir leider einfach nicht den richtigen Nerv. Die Kapitel setzen sich folgendermaßen zusammen: Weihnachtsplätzchen, Weihnachten traditionell, Weihnachten mit Zeit und Muße, Weihnachten schnell und günstig, Weihnachten grenzenlos gut, Weihnachten zu zweit, Leichtes für die Tage danach. In jedem (bis auf Weihnachtsplätzchen und Leichtes für die Tage danach) werden zwei Menüs vorgeschlagen. Alle starten mit einem Foto von Rach und ein paar Worten von ihm zu dem, was dann folgt. Der Aufbau der Rezepte ist ebenfalls klassisch und überrascht nicht. Man findet die Angaben zur Portionenzahl und Zubereitungszeit, aber keine Nährwerte und Kalorienangaben. Die Zutaten werden fein säuberlich aufgelistet und die Arbeitsschritte erklärt. Dies ganz sachlich, komplett unpersönlich und ohne weihnachtliche Stimmung. Entsprechend sind auch die Fotos. Hübsch, sauber, aber auch kalt, ganz emotionslos. Das Interview mit dem Sterne- und Fernsehkoch ist in meinen Augen ein wenig steif. Irgendwie kommt mir das ganze Buch so vor. Das ist schade. Dennoch komme ich nicht umhin, dem Buch deshalb nur drei Sterne zu geben.