Lara B.
Die Atmosphäre in „Vengeful“ ist noch immer düster und mysteriös, was der Geschichte sehr gut tut. Der Klappentext führt aber leider ein kleines Bisschen in die Irre, denn die Geschichte ist nicht ausschließlich aus Marcellas Sicht erzählt, sie fängt bloß mit ihrem Tod an. Stattdessen begleiten wir weiterhin Victor, Sydney und den Rest des Dreamteams mehrere Jahre nach den Geschehnissen in „Vicious“. Die Charaktere sind auch in diesem Band wieder sehr gut ausgearbeitet, allerdings insgesamt ein bisschen tiefgründiger und gleichzeitig irgendwie oberflächlicher. Ich kann es schlecht beschreiben, aber auf der einen Seite kam Victor mir beispielsweise gefühlskälter und gleichzeitig herzlicher vor. Da wäre es mir schon ein bisschen lieber gewesen, wenn er nicht die ganze Zeit so schwankend unterwegs gewesen wäre. Trotzdem konnte mich V. E. Schwab schon wieder mit ihrem unglaublichen Schreibstil überzeugen. Auch der Sprecher hat in diesem Hörbuch wieder fantastische Arbeit geleistet. Und erneut gibt es wieder viele Zeitsprünge und dadurch unterschiedliche Handlungsstränge, die sich am Ende alle zusammengeknüpft haben, auch wenn besonders bezüglich June ein paar offene Fragen blieben. Da hoffe ich auf jeden Fall noch auf einen dritten Teil oder zumindest ein Spin-off, denn das Ende hat mir leider auch nicht soooo gut gefallen. In „Vengeful“ trifft man zudem neue EOs (ExtraOrdniäre) mit neuen Fähigkeiten. Durch das Zusatzmaterial am Ende wurde eine davon noch näher beleuchtet, wobei ich ihren Namen schon wieder vergessen habe … Was soll’s. Fazit „Vengeful“ ist eine würdige Fortsetzung von „Vicious“ und konnte mich ebenfalls überzeugen. Allerdings hat hier noch das gewisse Etwas gefehlt, das mich im ersten Band so gefesselt hat.