Lara B.
Zunächst einmal muss ich das Setting loben, das V. E. Schwab hier geschaffen hat. Zwar spielen die Bücher im 21. Jahrhundert, aber irgendwie hat es die Autorin geschafft, die ganze Atmosphäre düster und mysteriös wirken zu lassen. Das liegt mitunter auch an den eigentümlichen Charakteren, die sie hier erschaffen hat. Jeder einzelne Charakter ist tiefgründig ausgearbeitet. Über jede neu hinzukommende Figur erfährt der Leser irgendwann aus deren Sicht mehr über die Vergangenheit; insbesondere über den Tod, der in einem zweiten Leben mit einer außergewöhnlichen Fähigkeit resultierte. ExtraOrdniäre (EOs) werden sie dann genannt, und genau zu diesen EOs werden auch Victor und Eli nach einigen Experimenten. Das Buch ist hauptsächlich aus Victors Sicht erzählt, allerdings nie aus der Ich-Perspektive. Zwischendurch kamen immer mal wieder andere PoVs dazu, aber der Schwerpunkt lag eindeutig auf Vic und Eli. Die beiden haben auf jeden Fall einen gewaltigen Knacks weg, aber ihre so schockierenden Ansichten haben die Geschichte erst noch geheimnisvoller gemacht. So konnte ich nie wirklich die Absichten des jeweils anderen erraten, auch wenn ich mehr auf Vics Seite stand als auf der von Eli. Wer das Buch kennt, weiß, was ich meine. Durch viele Zeitsprünge und Zeitangaben vor den jeweiligen Kapiteln, die auf den Showdown am Ende hingewiesen haben (beispielsweise hieß es dann „2 Wochen vorher“ oder so), gab es sehr viele verschiedene Handlungsstränge aus der Vergangenheit, die sich aber alle in der Gegenwart zusammengefügt haben. Außerdem gab es einen durchgehenden Spannungsbogen und keine offenen Fragen am Ende. Der Schreibstil von V. E. Schwab hat mich auf jeden Fall von sich überzeugen können, ebenso wieder der Sprecher des Hörbuchs, Jacob Weigert. Ich werde definitiv noch mehr Hörbücher hören, die er liest. Fazit „Vicious – Das Böse in uns“ ist der herausragende erste Teil der „Villains“-Reihe von V. E. Schwab und ist von mir eine absolute Leseempfehlung und ein Highlight!