Dark Rose
Manchmal wäre ich fast geplatzt vor Wut, aber ich habe es trotzdem verschlungen Achtung: Band 3 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen (man wird aber für den vorherigen Band etwas gespoilert)! Seit Jahren weiß Ethan Dexter, Dex genannt, dass Fiona die Eine für ihn ist. Keine andere Frau interessiert ihn, aber er weiß, dass er keine Chance bei ihr hat. Sie will nichts mit Football-Spielern anfangen und hat ihn bisher nie beachtet. Aber jetzt werden er und sie mehr als eine Woche im selben Haus verbringen. Das ist seine Chance und er wird sie nutzen, um Fiona zu beweisen, dass er zwar noch Jungfrau ist, aber weder prüde noch schüchtern, sondern einfach nur weiß, was er will: Fiona, für immer. Fiona hat kein Interesse an Sportlern. Zu oft wurde sie von ihrem Vater zu Gunsten seiner Sportler-Klienten versetzt. Das sitzt einfach zu tief. Sie will einen Mann, für den sie Priorität hat und bei einem Sportler steht immer der Sport an erster Stelle. Doch Ethan schafft es immer wieder durch ihre Abwehr. Aber kann sie damit leben immer nur die zweite Geige zu spielen, wenn er für sie doch die erste spielen würde? Dieser Band der Reihe hat mich gleichermaßen berührt und wütend gemacht. Ich kann Fiona so gut verstehen, warum sie Ethan auf Abstand halten will, aber ich kann auch verstehen, warum er sie nicht lässt. Die beiden sind so süß zusammen, aber tragen auch einige Wunden mit sich herum, die sie nicht einfach so abschütteln können. Was mich bei diesem Buch wirklich massiv gestört hat ist, dass Ethan Fiona immer „Kirsche“ nennt. Das hat mich jedes Mal total irritiert. Ich kenne solche Spitznamen bislang immer nur als Eigenname, der nicht übersetzt wird. In diesem Fall also „Cherry“. Irgendwie wirft mich dieses „Kirsche“ total raus. Was mich auch gestört hat ist, dass Ethan zwar total einfühlsam ist und Fiona immer beschützen will, es aber nicht schafft dann einfühlsam zu sein, wenn es wirklich notwendig ist. Klar, es wird ihm dann auch irgendwann klar, aber trotzdem! Ja, er hat auch einiges erlebt und es ist verständlich, dass auch er mal zweifelt, aber gerade bei der Wendung kurz vor Schluss hat er mich so extrem wütend gemacht mit seinem Verhalten, dass ich ihm aus zweierlei Gründen am liebsten irgendetwas über den Schädel gezogen hätte. Wirklich! Fiona hätte ich durchaus auch manchmal schütteln können. Bei ihr liegt es aber eher daran, dass sie zwar weiß, dass sie nicht perfekt ist, es aber unbedingt sein will. Sie will niemanden enttäuschen und bekommt manchmal so Anwandlungen, die mich kirre machen. Man merkt immer wieder, dass sie nicht so selbstbewusst ist, wie sie nach außen hin tut. Ich fand es schade, wie die erste Wendung, die die zweite nach sich zieht, letztlich interpretiert wurde. Ich sehe da noch einen Aspekt, der leider komplett unter den Tisch gefallen ist, wobei es meiner Meinung nach genau darum eigentlich dabei geht. Das ist echt schade. Wäre das angesprochen worden, hätte das das Buch für mich auf eine ganz andere Ebene gehoben. Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, auch wenn es mich immer wieder mal wütend gemacht hat. Ich fand es schade, wie manches interpretiert wurde, vor allem bei der ersten Wendung, bei der ich einen noch viel tiefergehenden Aspekt gesehen habe, der aber nicht erwähnt wurde, was einfach bedauerlich ist, weil es dem Buch noch deutlich mehr Tiefgang gegeben hätte. Insgesamt hat es mir aber wirklich sehr gut gefallen, sodass ich dem Buch einfach nicht weniger als 5 Sterne geben kann.