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ankasgeblubber

Posted on 26.12.2020

"Glück bedeutet nicht, alle seine Träume zu verwirklichen, sondern genug Träume zu haben, um der Realität immer wieder ein Stück vorausfliegen zu können." Dieses Zitat stammt aus dem wunderbaren Roman "Mond aus Glas" von Christine Spindler. Mit dieser und vieler weiterer Textstellen hat mich die Autorin verzaubert. Luna ist 16 und Luna ist anders. Luna ist ein wunderbares Mädchen. Jeder braucht eine Luna. Mir fällt es schwer, die richtigen Worte für meine Rezension zu diesem Roman zu finden. Der Autorin ist etwas besonderes gelungen - sie hat mich gefesselt, ohne mich an einer spannenden Mordermittlung teilhaben zu lassen oder mich zusehen zu lassen, wie sich die Hauptprotagonistin in einen Vampir verliebt. Es geht eben auch anders! Man benötigt nicht immer eine pompöse Handlung, um den Leser in eine andere Welt zu entführen. In "Mond aus Glas" lernen wir zwei Familien kennen. Luna, ihre Eltern Urban und Vera und Lunas authistische Tante Evi bilden die eine Familie, Finn, seine Schwester Motte und seine Mutter Marianne eine weitere. Jedes Familienmitglied ist speziell und besonders. Lunas Familie muss mit einem schweren Schicksalsschlag leben. Stella, Lunas Zwillingsschwester, ist vor einiger Zeit bei einer Tumoroperation gestorben. Stella war der Stern der Familie und Luna hat ihre Schwester stets als Vorbild gesehen. Mit ihr an ihrer Seite hat sie sich sicher gefühlt. Plötzlich war sie auf sich allein gestellt. Ein höchst sensibles und kluges Mädchen, das in ihrer eigenen Welt zu leben scheint. Als eines Tages Finn in ihr Leben tritt, verliebt sie sich und auch dem Leser ist klar, dass diese zwei Menschen zusammen gehören. Finn ist Bluter. Seine Krankheit wurde ihm von klein auf an täglich aufs Butterbrot geschmiert. Seine Mutter war immer an seiner Seite, hat ihn verhätschelt und in Watte gepackt. Als er auf Luna trifft, sieht er in ihr eine Elfe und wächst über sich hinaus. Auch die anderen Familienmitglieder werden liebevoll beschrieben. Jeder ist anders, jeder hat sein Laster zu tragen. Noch nie hat mich ein Buch so sehr berührt wie dieses. Es ist anders, als alle anderen Bücher, die ich bisher gelesen habe und mir fehlen einfach die richtigen Worte. Zart, zerbrechlich, magisch, berührend, verzaubernd, gefühlvoll, humorvoll, lehrreich, poetisch.....wundervoll. Es ist so berührend, wie liebevoll die autistische Evi in die Familie integriert wird, wie warmherzig Luna mit ihr und dem Rest der Welt umgeht. Mit Luna hat Christine Spindler eine ganz außergewöhnliche Protaginistin geschaffen, die mich absolut in ihren Bann gezogen hat. Jeder sollte sich von diesem Mädchen eine Scheibe abschneiden. Öffnet eure Herzen, öffnet dieses Buch, lasst es zu, lasst euch verzaubern...

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