Ladybug
Absolut nicht mein Ding Als „echter“ Vegetarier gehe ich niemals durch, denn ganz auf Fleisch kann und möchte ich nicht verzichten. Aber ich entdecke gerne neue und überraschende fleischlose Gerichte. Ich esse also weniger Fleisch, als noch vor einigen Jahren. Da sind die „Standard-Rezepte“ manchmal langweilig und neuer Pepp in der Küche willkommen. Also hab ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Und wurde enttäuscht. Ja, „anders“ ist es. Ja, auch „überraschend neu“ und vielleicht auch „aufregend kombiniert“. Vor allem aber ist es unfassbar abgehoben. Es werden viele Zutaten benötigt, die man nicht unbedingt zu Hause hat – und die man vermutlich außer für die Gerichte des Buches ganz selten für andere Gerichte verwenden wird. So will also jedes Kochen ganz genau geplant werden. Einfach mal was Leckeres raussuchen und sich inspirieren lassen – nee, ist nicht. Ganz sicher fehlt dem durchschnittlichen Hobbykoch dann die Hälfte der Zutaten. Mir sagen auch so einige Geschmackskombinationen schon allein vom Lesen nicht wirklich zu. So habe ich z.B. eindeutig ein Problem, mir „Rotkohl-Kokos-Suppe“ vorzustellen und bekomme tatsächlich beim Lesen schon einen Würgereflex. Ich liebe Kochbücher und finde immer viele Anregungen, aber bei diesem Buch ist tatsächlich nichts dabei gewesen, das mich auf Anhieb neugierig gemacht hat. „Könnte interessant sein!“ war das Maximum und nichts, das ich ausprobiert habe, wird es ein zweites Mal auf meinen Teller schaffen. Aufgebaut ist das Buch nach dem bewährten Prinzip – links Zutaten, rechts Arbeitsschritte. Dazu ein Foto. Einige Informationen zu Gerichten oder Zutaten, Geschmacksrichtungen und Gewürzen. Hin und wieder ein mehr oder weniger schönes Zitat. Die Angaben zur Portionenzahl, Zubereitungszeit und den Kalorien finden sich auch. Am Ende gibt es ein Register und ein Glossar. Die Einteilung ist etwas anders – Salate, Suppen, warmes Abendessen, „Das große Aufkochen“ (sehr schwammig). Es tut mir wirklich leid, aber ich kann diesem Buch sehr wenig abgewinnen. Ich bin sehr experimentierfreudig, aber hier werden Zutaten zusammengewürfelt, die ich niemals gemeinsam verarbeiten wollte und die weiterhin in meiner Küche getrennt gekocht werden. Nicht „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“, aber was einmal eklig war, wird auch beim zweiten Versuch nicht lecker. Es bleiben deshalb selbst mit viel gutem Willen nur zwei Sterne übrig.