kimvi
Kurz vor Weihnachten wird in William Wistings Nachbarschaft die Leiche eines älteren Mannes gefunden. Offenbar ist der Mann bereits im Sommer verstorben, ohne dass es jemand bemerkt hat. Da es keinen Hinweis auf Fremdverschulden gibt, scheint das kein Fall für die Polizei zu sein. Wistings Tochter Line ist erschüttert, dass der Mann, von allen unbemerkt, monatelang tot vor seinem Fernseher gesessen hat. Deshalb beschließt sie, einen umfangreichen Artikel um den einsamen Tod des Mannes zu schreiben und beginnt zu recherchieren. Wisting selber hat es mit einem rätselhaften Fall zu tun. Denn in einer Weihnachtsbaumplantage wird die Leiche eines unbekannten Mannes gefunden. Die Ermittlungen nehmen ungeahnte Ausmaße an... "Eisige Schatten" ist bereits der fünfte Fall für den Ermittler William Wisting. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann folgen, wenn man bisher keinen Teil der Serie gelesen hat. Die privaten Nebenhandlungen ziehen sich allerdings als roter Faden durch die Bände. Wenn man also an der Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich die Einhaltung der Reihenfolge. Der Einstieg in diesen Kriminalroman verläuft zunächst gemächlich, dennoch gelingt es Jørn Lier Horst von Anfang an, großes Interesse an der Handlung zu wecken. Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet sowohl Lines Nachforschungen, als auch die Ermittlungen der Polizei. Dabei wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch bei diesem Fall kommt es zu einigen überraschenden Wendungen. Dadurch steigt auch die Spannung kontinuierlich an. Schon bald gerät man in den Sog der Ereignisse und möchte unbedingt erfahren, wie alles endet. Der Plot ist gut durchdacht und regt außerdem zum Nachdenken an. Eine gelungene Fortsetzung der Wisting-Reihe, die zwar eher gemächlich startet, dann aber einiges an Spannung zu bieten hat.