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Susanne Matiaschek

Posted on 21.12.2020

Mittlerweile ist “Friesendiebin” schon der achtzehnte Band rund um die Inselkommissare Mona Sander und Enno Moll. Wahnsinn. Kaum zu glauben, wie viele Bände dieser erfolgreichen Reihe bereits erschienen sind und auch der neueste Fall muss sich nicht vor den anderen verstecken. Denn auch dieser ist an Spannung kaum zu überbieten. Sina Jorritsma setzt auf Geheimnisse und Komplexität, womit sie goldrichtig liegt. Denn ganz so einfach, wie der Fall scheint, ist er ganz und gar nicht. Der Titel ist perfekt und verrät eigentlich schon sehr viel über den Fall selbst. Denn das Opfer ist Dreh- und Angelpunkt dieser Story und keineswegs so unbescholten, wie es normalerweise der Fall ist. Da man auch mehr über sie selbst fährt, war ich aufgrund der Finesse und Perfidität ziemlich schockiert. Denn das hatte ich keineswegs erwartet. Im Fokus steht eindeutig die Ermittlung. Hier hat eindeutig Mona das Zepter in der Hand, weshalb man auch hier ihre Perspektive erfährt. Mona überzeugt mit Durchschlagskraft und einer charmanten Art, die nicht nur sympathisch ist, sondern auch immer wieder zum schmunzeln bringt. Enno ist da eher der stärkende Rücken, der ihr jederzeit Deckung gibt. Der ruhige Pol sozusagen, was einfach total sympathisch ist und für ein perfektes Zusammenspiel sorgt. Die Ermittlungen konnte man sehr gut begleiten, weil sie sehr nachvollziehbar gestaltet waren und es nicht eher geruht wurde, bis es ein Ergebnis gab. Wodurch die Inselkommissare vor eine immense Herausforderung gestellt werden. Denn an Verdächtigen und Motiven mangelt es nicht. Wohl aber an eindeutigen Hinweisen. Dabei waren vor allem die Hintergründe sehr informativ und wichtig, aber nicht ausschlaggebend für die Auflösung. Denn dies muss keineswegs etwas mit der Tötung an sich zutun haben. Aufgrund gut platzierten Wendungen kam nie Langeweile auf ,man wurde immer wieder in unterschiedliche Richtungen geschickt, wodurch sich auch der Blickwinkel verschärft und verändert. Es wird klar, dass buchstäblich jeder ein Motiv hat, wodurch sich eine gewisse Beklemmung bemerkbar macht. Sina Jorritsma punktet nicht nur mit einer sehr düsteren und geheimnisvollen Atmosphäre. Vor allem ihre Charaktere sind sehr interessant und vielseitig gestaltet. Sie sind authentisch, reichlich mit Ecken und Kanten ausgestattet, wodurch man sich ein enorm gutes Bild von Ihnen machen kann. Dabei müssen sie nicht sympathisch sein, sondern überzeugen und von sich einnehmen und das tun sie auf ganzer Linie. Denn hier ist nichts wie es scheint, was schon bei den Charakteren beginnt, die die unterschiedlichsten Gedankengänge auslösen. Mir hat dieser Band wieder enorm gut gefallen. Weil die Pfade sehr verschlungen und interessant waren und es keineswegs in irgendeiner Weise vorhersehbar war. Durch den fesselnden und stark einnehmenden Schreibstil war ich auch wieder im Nu durch. Gerade im letzten Drittel ging es ordentlich zu, dabei haben sich die Ereignisse förmlich überschlagen, aber es kam auch ordentlich Biss rein. Die Auflösung hat mich richtiggehend überrascht, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet habe. Dadurch kam auch eine gewisse Tragik und Dramatik, als auch Berechnung ins Spiel, die definitiv nicht kalt lässt. Insgesamt ein sehr vielschichtiger und interessanter Ostfrieslandkrimi, der vor allem mit den Charakteren und einer unvorhersehbaren Story punktet. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band Fazit: In “Friesendiebin” ermitteln die beiden Inselkommissare Mona Sander und Enno Moll nun bereits zum achtzehnten Mal. Wobei ja eher Mona das Zepter in der Hand hat und Enno eher als Rückendeckung fungiert. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Auch dieser Band hat mir enorm gut gefallen. Dramatisch, spannend und wendungsreich. So wie ein Krimi sein muss. Sie punktet vor allem mit Atmosphäre und den Charakteren, als auch mit vielen Geheimnissen und einem Konvult an Verdächtigen, womit sie wieder goldrichtig liegt. Definitiv ein Ostfrieslandkrimi, der mich am Ende enorm überrascht hat. Ich bin schon riesig gespannt auf den nächsten Fall.

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