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Cathy

Posted on 20.12.2020

"Gyen Jebi ist kein Kämpfer oder subversiv. Em will nur malen. Eines Tages ist em arbeitslos und verzweifelt. Das nächste Mal wird Jebi vom Rüstungsministerium angeworben, um die mystischen Siegel zu malen, die die Automata der Besatzungsregierung animieren.“ (Übersetzt des englischen Klappentextes / Em: non-binäres Pronomen) Mein erster Gedanke war, dass die Geschichte von China inspiriert ist, vielleicht Hongkong, aber dann stieß ich auf einen Kimchi-Topf, also Korea. Und das stellte sich als richtig heraus, als ich die Website des Autors nachgeschlagen habe: "Es geht um einen nicht-binären Maler, welche/r sich mit einem pazifistischen Mecha-Drachen gegen ein böses Reich zusammenschließt (wie man das so tut), und es spielt in einer magischen Version Koreas während der japanischen Besatzung." (Übersetzt vom englischen Original) Ich mochte die Kulisse eines magischen Reiches, das auf realen Ländern basiert. Die „Tiefen der schrecklichen Verbrechen der Regierung Razanei“ waren nicht ganz so schrecklich, wie ich erwartet hatte. Ok, die Herstellung der Pigmente war ein wenig schrecklich, wenn man Kunst schätzt. Faszinierender Drachen. Ich hätte es geliebt, wenn Arazis Charakter tiefer entwickelt worden wäre. Leider war das mit der Geschichte, die nur aus Jebis Perspektive erzählt wurde, nicht möglich. Ich hätte auch gerne mehr von Jebis besonderer Art der Magie gesehen. Und wie Jebi andere Automata befreit. Es sah fast so aus, als würden em es ein- oder zweimal tun... Weder die eroberten Hwaguk noch die Razanei waren rein schwarz oder weiß, es gab Nuancen, die sie vielfältig hielten. Die Charaktere wurden mit genug Tiefe dargestellt, daß sie sich real anfühlten. Die Graustufen machten es nicht einfacher, den einen zu mögen oder den andere nicht. Bongsunga und Hak waren Paradebeispiele für diese Zweiteilung. Keine Pappsilhouetten in diesem Roman. Ich habe die leichte Romanze genossen. Vei war mein Lieblingscharakter. Und ihre Familie waren großartige Nebenfiguren. Jebi war nicht die klügste oder reflektierteste Person. Ich denke, einige mögen Jebi in ems Unfähigkeit und eher unpolitischen Haltung gegenüber dem Konflikt in ems Land ärgerlich finden. Die kindliche Naivität war für mich ziemlich charmant. Es gibt also viel Potenzial für eine mögliche Fortsetzung. Daumen drücken. Was ich lesen würde, obwohl ich eine Weile gebraucht habe, um dieses Buch durchzuarbeiten. Ich habe das Schreiben genossen, obwohl es nicht mitreißend genug war, um mich mit einer höheren Geschwindigkeit durch die Geschichte zu ziehen. Trotz der Verschwörung war es für mich eine ziemlich entspannte Angelegenheit. Ich habe diese kostenlose E-Kopie vom Verlag / Autor über NetGalley.com auf Englisch erhalten, im Austausch für eine ehrliche Bewertung, danke sehr! Yoon Ha Lee schreibt exzellente SF, ist aber soweit ich sehen kann bisher nicht ins Deutsche übersetzt worden. Empfehlenswert!

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