bibliomarie
Drei Frauen im Schnee – das ist doch ein Titel der perfekt zur Jahreszeit passt. Drei Frauen, drei Schicksale und ganz viel Lebensweisheit, so könnte man den schönen Roman in einem Satz zusammenfassen. Sonja, in den Vierzigern lebt mit Mann und Teenager-Zwillingen recht harmonisch. Dass die Schwiegermutter im gleichen Haus wohnt und ihren Sohn vergöttert, ist zwar ein Wermutstropfen, aber irgendwie hat man sich immer arrangiert. Doch allmählich dämmert Sonja, dass sie allein für diese vordergründige Harmonie die Zeche zahlt. Immer wieder steckt sie zurück, lässt ihre Wünsche und Bedürfnisse ganz nach hinten rutschen. Doch als sie – typisch als letzte – erfährt, dass ihr Mann eine Affäre hat, platzt ihr der Kragen. Mit zwei ganz neu gefundenen Freundinnen, der jungen Witwe Karin und der älteren, mitunter einsamen Bernadette verbringt sie einige Tage in Karins Hotel, das durch den Tod ihres Mannes in Schieflage geraten ist. Blanca Imboden hat ein wunderbares Gefühl für Stimmungen. Das bringt sie in ihre lebensechten Geschichten ein und genau deshalb sprechen sie mich an. Was ihren Heldinnen begegnet, kennen viele Frauen aus eigenem Erleben und finden deshalb auch viel Identifizierungspotential. Daneben kommt auch der Humor nicht zu kurz, denn die Autorin kann auch schwierigen Situationen immer etwas Komisches abgewinnen. Es steckt so viel Lebensweisheit in ihrem Roman, dass ich mich wunderbar aufgehoben gefühlt habe. Es geht natürlich für alle drei Frauen gut aus und der sprichwörtliche Silberstreif am Horizont taucht auf und hinterlässt bei mir ein gutes Gefühl. Auch dieses Buch von Blanca Imboden kann ich nur wärmstens empfehlen.