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Petzi_Maus

Posted on 18.12.2020

Erzählender Reisebericht über ein außergewöhnliches Mutter-Tochter-Abenteuer in Tibet Die Ärztin Katja Linke braucht eine Auszeit. Sie wollte schon immer mal nach Tibet und zum Himalaya. Doch wer soll sie begleiten? Sie entschließt sich für ihre damals 11-jährige Tochter Julia, die sofort Feuer und Flamme ist und dafür extra von der Schule freigestellt wird. Doch kaum in Tibets Hauptstadt Lhasa angekommen, landen die beiden unsanft auf dem Boden der Tatsachen, und Julia bekommt schreckliches Heimweh. Doch beide halten an ihren Zielen fest und wollen Land und Leute erkunden. Wird Julia es schaffen, den Stein aus Omas Garten ins Basislager des Mount Everest zu bringen? Meine Meinung: Die Geschichte ist ein erzählender Reisebericht in ich-Form von Katja - quasi eine Nacherzählung der Erlebnisse von Katja und Julia, gespickt mit Details zu Tibets Landschaft, der Bevölkerung und deren Alltag, Politik, medizinische Versorgung im Land und natürlich zum Buddhismus. Die beiden haben Land und Leute abseits der touristischen Routen besucht, um es wirklich kennenzulernen. Denn die Zustände sind anders, als es offiziell dargestellt wird. Auch die Geschichte Tibets und die Verwicklungen mit China haben mich fasziniert und fassungslos gemacht, Vieles wusste ich nicht. Es war teilweise unglaublich zu lesen, wie mit den beiden in diesem Land umgegangen wurde, nur weil sie Frauen sind. Die beiden hatten das Glück, mit Pubu einen richtig tollen Reisebegleiter zur Seite zu haben, der gut Deutsch kann und ihnen alles näher gebracht hat. Katja hat es hervorragend geschafft, alles anschaulich darzulegen. Zum Beispiel die Tempelanlage in Lhasa, alle Gerüche und Eindrücke wurden wunderbar beschrieben, sodass man alles genau vor Augen hatte. Leider auch die dortigen WC-Anlagen ;) Während ihrer Reise trafen sie auch auf den Mönch Tashi, der sie ein großes Stück des Weges begleitet hat und spirituellen Input gegeben hat. Katja weiß als Ärztin auch genauestens über die notwendige Höhenanpassung Bescheid und bringt diese Akklimatisierung bestens rüber. Auch erfährt man einiges über Ayurveda und die ganzheitliche chinesische Medizin. Sehr schön und emotional war natürlich die Szene an der Gedenktafel des Basislagers. Im Buch selbst gibt es leider nur 3 Fotos zur Reise, aber auf Katja Linkes Instagram Account gibt es viel Fotomaterial dazu. Es gab auch viele schöne Zitate im Buch, diese beiden, die im direkten Zusammenhang stehen, möchte ich nennen: S. 147: "Es ist die Aufgabe aller Menschen, ungeachtet ihrer Religion, einen Weg zu finden, der friedliches Leben in der Gemeinschaft ermöglicht." "Wenn du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, hattest du noch nie eine Stechmücke im Schlafzimmer." (Dalai Lama) Tashi Delek! (Möge es dir wohl ergehen) Fazit: Ein toller Bericht über eine aufregende Mutter-Tochter-Reise zum Basislager des Mount Everest, bei dem man viel über Tibet erfährt.

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