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Mel

Posted on 18.12.2020

Da ich noch immer auf das Taschenbuch warte, damit es zu meiner Ausgabe von Die Ladenhüterin passt, habe ich mir nun hiervon das Hörbuch zu Gemüte geführt Gelesen wird es von Vera Telz, die den doch sehr emotionslosen, plastischen Schreibstil hervorragend umsetzte. Als ich das Buch beendet hatte, war es, als würde mein Gehirn explodieren (Wie bei dem Emoji). Was zur Hölle habe ich da gehört? Wie schon bei Muratas erstem Werk steckt hier die wirkliche Geschichte zwischen den Zeilen. Und ich gestehe, dass ich mir lange unsicher war, wohin das wohl führt und was Realität ist und was nicht. Zudem scheut sie sich nicht vor schwierigen Themen, wie in diesem Werk Kindesmissbrauch oder Mord. Auch, wenn alles mit kühler Distanz beschrieben wird, die diese Geschichte irgendwie zum Wirken braucht. Was ich aber am spannendsten finde, ist der Hauptaspekt der Geschichte: das anders sein und sich nicht an die Gesellschaft anpassen wollens. Diesmal vor allem in Bezug auf die Konvention des Fortpflanzens bezogen. Murata schreibt zweifellos verrückte Geschichten mit tiefgehendem Subtext. Etwas, das man erstmal auf so wenigen Seiten so hervorragend hinbekommen muss.

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