Samantha
Ein wirklich außergewöhnlicher Roman und ein grandioser Schreibstil! Eine sehr schöne, lebhafte Geschichte, erzählt aus der Perspektive eines Kindes und gespickt mit gesellschaftlich-politischen Themen, die auch heute noch sehr aktuell sind! Die Geschichte spielt in den 1930er Jahren in Alabama, was ich total spannend finde. Ich fand es total interessant, dass die gesamte Geschichte aus der Sicht von Jean Louise Finch erzählt wird, die zu diesem Zeitpunkt selbst noch ein Kind ist. Meiner Meinung nach hat die Autorin diese kindliche Sichtweise und die teilweise Ahnungslosigkeit in Bezug auf bestimmte Themen total gut rübergebracht ohne den Leser durch die kindlichen Denkweisen der Protagonistin zu langweilen. Für mich war das sehr gelungen und ich fand es total spannend, wie Jean Louise und ihr Bruder Jem sich über die Zeit hinweg immer weiter entwickelt haben und wie sich vor allem ihre Denk- und Sichtweisen verändert haben. Ich finde es total schön erzählt und beschrieben, wie die beiden immer älter werden, Neues lernen, anfangen die Gesellschaft und das vorherrschende Gesellschaftssystem zu hinterfragen und auch ihrem Vater sehr wissbegierig in Bezug auf seine Arbeit als Anwalt gegenübertreten. Ich persönlich finde diesen Klassiker sehr lesenswert und sehr schön geschrieben. Und auch wenn es nicht wirklich spannend ist, sondern größtenteils alltägliche Begebenheiten beschrieben werden, fand ich das Buch keineswegs langweilig, da es aus einer ganz anderen Zeit erzählt und damals vieles nicht selbstverständlich war, was für uns heute ganz alltäglich ist. Außerdem wird auch das Thema Rassismus aufgegriffen und thematisiert und ich finde es total interessant, wie die Meinungen der Personen im Buch sich spalten und wie vor allem die Kinder nicht verstehen können, wieso jemand wegen seiner Hautfarbe anders behandelt wird. Gerade was diesen Punkt angeht ist das Buch also immer noch sehr aktuell und vor allem sehr interessant.