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patricianossol

Posted on 17.12.2020

Ein Lesefreund hat mir die Buchautorin empfohlen. Mit dem Start der Falkenbach-Saga ergab sich nun die Möglichkeit, die Autorin und ihre Art zu schreiben kennenzulernen. „Das Unrecht der Väter“ ist am 17.11.2020 bei Tinte & Feder erschienen. Ich mag das atmosphärische Buchcover. Schauplatz Bernried am Starnberger See. Wir schreiben das Jahr 1936. Drei Männer scheinen auf der Erfolgswelle zu schwimmen. Sie haben zusammen im ersten Weltkrieg gedient. Die drei Freunde legen ihre Firmensitze zusammen, werden Geschäftspartner. Das Konzept scheint aufzugehen. Doch Schatten der Vergangenheit schweben wie das Schwert des Damokles über ihnen. Dann taucht plötzlich die Tochter eines Kriegskameraden auf und stellt unbequeme Fragen zum rätselhaften Tod ihres Vaters. Paul-Friedrich von Falkenbach und die beiden Lehmann Brüder versuchen daraufhin mit allen Mitteln zu verhindern, dass ein altes Geheimnis gelüftet wird. Neben den Vätern lerne ich auch die nachfolgende Generation kennen. Während die Söhne der Lehmanns kräftig im Unternehmen mitmischen, hat Gustav von Falkenbach andere Pläne. Er möchte sein Medizinstudium abschließen. Auch seine Schwester Wilhelmine versucht sich aus den Familienzwängen zu befreien und ihren eigenen Weg zu finden. Die Geschichte spielt in einer Zeit, in der die Nazis immer mehr Einfluss gewinnen. Es bleibt nicht aus, dass sich die Unternehmer mit dem nationalsozialistischen Gedankengut anfreunden. Doch nicht alle Familienmitglieder verbünden sich mit den neuen Machtinhabern. Überhaupt scheint hier jeder sein kleines Geheimnis mit sich umherzuschleppen. Das bringt Spannung ins Geschehen. Ellin Carsta schreibt locker und lebendig. Das liest sich gut. Obwohl sie historische Eckdaten einfließen lässt, liegt der Fokus auf der Familiengeschichte. Am Ende der Kapitel sind kleine Cliffhanger eingebaut, die bei mir eine gewisse Sogwirkung erzielen. Ich möchte hinter des Rätsels Lösung kommen, was mir leider bis zum Ende des Romans nicht gelingt. Wie üblich bei Buchreihen bleiben viele offenen Fragen zurück, die zu Mutmaßungen animieren und Neugier erzeugen. Nun bin ich gespannt, wie sich die Geschichte um Gut Falkenbach weiterentwickelt. Am liebsten würde ich sofort in den nächsten Band einsteigen.

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