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Wordworld

Posted on 16.12.2020

Ich liebe die Bücher von Maggie Stiefvater. Ihr ruhiger und gleichzeitig eindringlicher Sprachstil üben jedes Mal eine fesselnde Wirkung auf mich aus, so dass es mir unmöglich wird, mich der Geschichte zu entziehen. Die Autorin weiß ganz genau, wie sie ihre Leser fesseln kann. Mich jedenfalls hatte sie gleich nach den ersten Seiten. Die Story von Blue und Gansey liest sich aber auch schnell sehr spannend. Blue ist mir schnell ans Herz gewachsen und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Sie hat mich sehr beeindruckt, wie sie ihr ungewöhnliches Leben hinnimmt und für sich das Beste daraus macht. Den Gedanken, mit so vielen magisch talentierten Frauen zusammenzuleben wie sie, fand ich sehr interessant, aber gleichzeitig auch sehr verstörend, wenn einem wie bei ihr, die aktive Magie versagt bleibt. Dass die Vorhersage, dass sie den Mann, den sie liebt, töten wird, durch die Nacht auf dem Friedhof auf einmal ganz nah gerückt ist, lässt die Prophezeiung tatsächlich real werden für Blue auch wenn es auf den ersten Blick etwas klischeehaft klingt. Auch die Nebencharakter sind gutdurchdacht und super gemacht. Angefangen bei dem mystisch angehauchten Gansey, der auf der Suche nach dem Grab des walisischen Rabenkönigs Glendower ist, über seine interessanten und oftmals nicht konformen Freunde Ronan, Adam und Noah die alle nicht unterschiedlicher sein könnten, bis hin zu Blues Mutter und ihre magischen Freundinnen. Ich wollte keinen von ihnen missen und bin überzeugt, dass sie alle ihren vorherbestimmten und sinnvollen Platz in dieser gut durchdachten Handlung haben. Die Idee ist toll und die Umsetzung absolut gelungen. Die Gesamtheit der Geschichte empfand ich als wirklich erfrischend neu, es war mal etwas gänzlich anderes, obwohl es auch hier um Liebe, Tod, Magie und Prophezeiungen geht. Von sogenannten Ley-Linien hatte ich noch nie gehört und was dort passiert im Laufe des Buches hat mich einfach nur positiv überrascht. Was etwas befremdenden wirkt ist, dass man von Anfang an weiß, dass Gansey die Liebe in Blues leben sein muss und da die beiden sich anfangs überhaupt nichts ausstehen können, er mir auch nicht als sonderlich nett erschienen ist und sie erstmal mit -Achtung Spoiler!!!- Adam zusammen kommt -Spoiler Ende!, ist das etwas seltsam. Aber es gibt immerhin noch vier weitere Bände die das auflösen könnten. Jedem zukünftigen Leser dieses Buches kann ich nur ans Herz legen, es sehr aufmerksam zu lesen und sich dabei viel Zeit zu lassen, denn es gibt im Laufe der komplexen Erzählung so viele Andeutungen, die ich beim ersten Mal einfach überlesen habe und erst im Nachhinein und durch den zweiten Band sind mir viele Dinge klarer geworden. Ich werde es definitiv nicht nur einmal lesen, denn wie bei manchen guten Filmen fallen mir auch da erst nach dem x-ten Schauen noch neue, wichtige Einzelheiten auf, so dass ich das Gesamtergebnis mit all seinen Details viel besser genießen kann. Worauf ich nicht vorbereitet war, war die Tatsache, dass es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt. Als ich mit dem Buch begonnen habe, dachte ich tatsächlich noch, dass es ein abgeschlossener Band wäre, deswegen wurde ich gerade zum Ende hin auch immer ungeduldiger beim Lesen, weil ich jetzt sehr bald Antworten auf alle anfallenden Fragen erwartete, die es natürlich nicht gab. Dieser Band endet also mit einem bösen Cliffhanger, denn es werden wirklich kaum Fragen beantwortet und Andeutungen aufgeklärt. Man merkt diesem Buch auch insgesamt einfach an, dass es sich lediglich um den Auftakt einer Reihe handelt. Fazit: Einprägsame Charaktere in einer atmosphärisch dichten Handlung, die sich um Liebe, Tod, Magie und Freundschaft rankt, haben mich gefesselt und auch jetzt nach Leseende immer noch nicht losgelassen. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht und warte ungeduldig auf die Fortsetzungen.

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