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Buchdoktor

Posted on 16.12.2020

Kappachers Icherzähler Wessely hat seine Praxis als Allgemeinarzt im Salzburger Land aufgegeben. Doch den endgültigen Abschied von der täglichen Pflicht hat er noch nicht bewältigt. Mit seinem verstorbenen Vater, der den Sohn gern als Nachfolger im Hotelbetrieb gesehen hätte, kann sich Wessely offenbar erst jetzt aussöhnen. Seine Tochter, auch deren Mutter ist inzwischen verstorben, lebt schon lange in Kanada. Wessely bucht eine geführte Tour durch die Canyonlands der USA, wo Utah, Colorado, Arizona und New Mexico aneinandergrenzen. Weil der Rest der kleinen Tourgruppe absagt, begibt Wessely sich nur mit dem einheimischen Führer Everett auf die Tour. Wessely ist sich seiner eigenen körperlichen Grenzen bewusst, jedoch hat er nicht damit gerechnet, dass auch Everett diese anstrengende Tour vielleicht zum letzten Mal unternimmt. Wessely findet zwischen atemberaubenden Felsformationen den Einklang mit seinem Altern. Er muss sich aber auch nüchtern damit auseinandersetzen, wie er aus dem Gebirge zum Jeep und mit dem Jeep wieder in bewohnte Gegenden kommen wird, falls Everett die Kräfte verlassen. Noch können die beiden Männer über die gefürchtete Schwäche nicht sprechen. "Land der roten Steine" ist ein wunderbar stilles Buch, das seine Wirkung entfalten kann, wenn man seinen Genuss durch das Lesen kurzer Abschnitte hinauszögert.

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