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mounddiemachtderbuchstaben

Posted on 14.12.2020

Den Einstieg in die Geschichte empfand ich persönlich als ziemlich schwergängig. Viele fremde Wörter machten das erste Kapitel zu einem Anstrengenden. Positiv war hier, dass die Fremdwörter farblich hervorgehoben wurden und im Glossar am Ende des Buches verständlich erklärt wurden. Aber es riss mich doch recht häufig aus dem Lesefluss, weil die genaue Bedeutung nachgeschlagen werden musste. Wer keine Landratte, wie ich es bin, ist, sondern ein Segelliebhaber, sollte damit jedoch keine Probleme haben. Beim zweiten Kapitel wurde es allerdings schon merklich besser und die Geschichte ließ sich einfacher und flüssiger lesen. Die Länge der einzelnen betitelten Kapitel war angenehm, sodass für Selbstleser genug Pausen möglich waren. Eine Besonderheit innerhalb der Geschichte war, dass darin noch ein weiteres Buch eine Rolle spielte. Nämlich das kleine salzwasserfeste Handbuch der Klabauterei von H.C. Eisenbart. Es war sehr wichtig für Pikkofinte, denn das schlaue Büchlein umfasste einen großen Wissensschatz bestehend aus allerlei Tipps, Kniffe und natürlich dem Geheimnis, wie die Klabauterknoten zu knüpfen sind. Auszüge aus diesem Handbuch wurden immer wieder in die Handlungen eingeflochten und farblich hinterlegt. So wurde optisch immer klar, wann ich aus der Geschichte und in das kleine Buch abtauchte. Die Anzahl der Verwendung von maritimen Begriffen nahm auch ab, sodass das Glossar dann nicht mehr ganz so häufig zum Einsatz kommen musste. Die Geschichte selber gefiel mir wirklich gut, weil die Mischung aus Abenteuer, Lernen und Humor ausgeklügelt gewesen ist. Dabei gab es für den jungen Klabautermann Pikkofinte Sturmholz eine Menge interessante Erlebnisse, an denen er selbst reifen und sich weiterentwickeln konnte. Hier und da war auch ordentlich Mut von Nöten. Pikkofintes Entwicklung gefiel mir sehr gut und er wuchs mit seinen Aufgaben. Die bestanden hauptsächlich darin, alle sieben wichtigen Klabauterknoten beherrschen zu können, damit er als echter Klabautermann zur See fahren durfte. Dabei stand jedoch noch eine ganz besondere Prüfung aus, nämlich die wichtigste von allen. Denn nur wenn er es schaffte, beim Auslaufen des Schiffes einen ganz besonderen Knoten zu knüpfen, der vorher nicht geübt werden konnte, würde er endgültig ein wahrer Klabautermann sein dürfen. Doch bis dahin war der Weg weit und von Unsicherheiten geprägt. Dies fing Jan von der Bank mit seinen Beschreibungen lebendig ein und es machte Spaß, Pikkofinte beim Klabautern über die Schultern zu schauen. Neben Pikkofinte schloss ich aber auch noch seinen Großvater ins Herz. Der alte Klabautermann war ein toller Lehrer und ermunterte seinen Enkel immer wieder. Auch wenn er nur eine kleine Nebenrolle innehatte, würde ich den gemütlichen Klabautermann nicht missen wollen. Der Schreibstil hatte, wie sein Protagonist Pikkofinte, viel Pfiff und war von einer locker angenehmen Art. Ich konnte mir alles richtig gut vorstellen und hatte beim Lesen jede Menge Spaß. Außerdem empfand ich die Abenteuer von Pikkofinte als sehr ausgeklügelt und nicht zu überladen. So konnte ich den Ereignissen sehr gut folgen, was auch meinem Selbstleser gut gelang. Abgerundet wurde diese tolle Geschichte noch von den Illustrationen. Lena Winkel schaffte es hervorragend auf den Punkt genau zu zeichnen und vor allem Pikkofinte zum Leben zu erwecken. Viele großflächige Zeichnungen gab es leider nicht, eher vereinzelnd eingestreute kleinere Bildchen. Diese aber fingen perfekt die zuvor beschriebene Szenerie ein. Manche Bilder, vorrangig die mit dem jungen Klabautermann, waren koloriert. Die meisten Illustrationen hatten aber eher die Farbe und Optik einer Bleistiftzeichnung, wirkten aber dennoch gestochen scharf und ausdrucksstark. Der Selbstleseempfehlung ab 8 Jahren würde ich nur bedingt folgen. Zwar ist die Geschichte kindgerecht aufgebaut worden, aber die Fremdwörter waren bisweilen schwer auszusprechen. Positiv war hier, dass die fremden Begriffe gut erklärt worden sind. Wer sich also unsicher ist, ob das Kind alleine damit klarkommt, sollte zu mindestens das erste Kapitel mit begleiten. Ab da geht alles andere auch leichter von der Hand. Fazit: Ein toller Auftakt zu einer spannenden Kinderbuchreihe rund um einen kleinen Klabautermann. Geschickt wurden wichtige Details wie Mut, Herausforderungen, Träume und der Glaube an sich selbst in diese herrlich unterhaltsame Geschichte eingebaut.

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