Maya Rottenmeier
Was wäre die Welt ohne leuchtende Kinderaugen, Menschen, die sich um andere Sorgen und unentgeltlich dort einsetzen, wo sie gebraucht werden? Sie wäre verflixt einheitsdunkelgrau. Doch solange das Feuer der Liebe in uns brennt, wird sie bunt sein und in eine farbenfrohe Welt passt ein Buch wie die „Villa Konfetti“ ausgezeichnet hinein. Zur Handlung: Das Kinderheim in der Villa Pappenburg steht vor dem Aus. Es ist marode und das nötige Kleingeld für die Renovierung fehlt an jedem Ende. Wird es gelingen, das Zuhause der Kinder zu retten und mit ihm wieder die Sonne in das Leben von den Menschen zu bringen, die sich verloren haben? Hier geht`s rund: In dieser Geschichte gibt es einige Figuren, die alle gleichermaßen für das Gelingen der Story verantwortlich sind. Da wäre der schweigsame Walter, ein Schreiner mit einer Adlerfeder im Haar und zu viel Schatten im Herzen. Ritter Sir Henry, der vor Langeweile im Seniorenheim das Träumen und Leben verlernt hat, gehört unbedingt dazu. Ebenso die exzentrische Kitty, die auf keinen Fall ins „normale Leben“ passen möchte und das verwöhnte Partygirl Alina. Bruno Brummbär ist gleichermaßen erwähnenswert und die Heimleiterin Frau Pippinger darf ich nicht vergessen. Persönlich habe ich oft Probleme, sobald zu viele Charaktere in einer Handlung auftauchen, aber hier war es für mich okay. Sie alle machen eine berührende Entwicklung durch. Die schönsten Überraschungen sind die, die man anderen machen kann Jedes Kapitel beginnt mit einer liebevollen Zeichnung zu süßen Zitaten, die von den jeweiligen Figuren der Geschichte stammen. Die Kapitellängen sind angenehm kurz. Der Schreibstil ist klar und durchsetzt mit Witz, Charme und Herz, flüssig zu lesen. Es ist eine große Freude zu erleben, wie sich die unterschiedlichsten Menschen mit den verschiedensten Macken gemeinsam für ein Projekt einsetzen. Und ich staune, mit welchen Problemen sie sich auseinandersetzen müssen, um ein Scheitern zu verhindern. Nachdem 1. Blick lohnt sich immer ein Zweiter, um wirklich hinzusehen Das Buch erzählt eine Geschichte mit einer herzergreifenden Botschaft, die Hoffnung, Mut und Durchhaltevermögen in uns allen anspricht. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven der 3. Person im Präsens geschildert. Was ich mir gewünscht hätte: Einige der emotionalen Charakterentwicklungen bleiben im Verborgenen. Ich lese darüber nur als Zusammenfassung, dabei hätte ich vieles davon gerne hautnah miterlebt. Der Erzählstil gleitet ab und an ins Passive. Hier hätte ich mir mehr Schwung, Lebendigkeit und Esprit gewünscht. Mein Fazit: „Villa Konfetti“ wie das Kinderheim liebevoll von seinen Bewohnern genannt wird, ist ein besonderer Ort. Ein Hauch Magie schwebt dort durch die Wände, oder ist es die Liebe der Menschen, die mir unter die Haut kriecht? Am besten besucht ihr diese entzückende Villa selbst und findet es heraus. In die Bewohner werdet ihr euch im Nu verlieben. In diesem Sinne: Meinereiner, Deinereiner, Unsereiner. Von mir erhält die „Villa Konfetti“ 4 warmherzige Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.