Zoë,
In ,,Endlich Ben" schreibt Benjamin Melzer Biografie über sein Leben als trans*-Mann. Zunächst zu den guten Aspekten: Ich fand die Struktur gut und ich bin durch die Kapitel geflogen. Für mich gab es einige neue Informationen, besonders die Offenheit über die vielen Operationen und sein Sex-Leben fand ich bewundernswert. Ich will auf jeden Fall sagen, dass es toll ist, wie selbstbewusst und offen Ben von seinem Weg erzählt und von seinen Erfahrungen, Hoffnungen, Rückschlägen und Ängsten erzählt. Nun zu den Aspekten, die die Bewertung derart schlecht ausfallen lassen hat. Zunächst hat man die fehlende Schreiberfahrung gemerkt, der Schreibstil war plump und für ein ernstes Thema sehr umgangssprachlich. Schlimmer fand ich aber einige Aussagen. Zunächst verallgemeinert er die trans*-Community und stellt sie bis auf einige Ausnahmen als toxisch und ängstlich da, weil viele nicht über bestimmte Erfahrungen im Gegensatz zu ihm reden wollen. Der Autor selbst und Angehörige misgendern Ben und benutzen seinen deadname. Außerdem ist Sexismus, Bodyshaming und Rassismus enthalten. Natürlich ist es manchmal schwer, bei dem Thema Transgender nicht in klassische Geschlechterrollen abzurutschen, aber hier war es schon negativ auffällig. Insgesamt kann ich dieses Buch hier leider absolut nicht empfehlen und gebe 2 von 5 Sternen.