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Nachtblume

Posted on 11.12.2020

Von der Autorin kenne ich bereits "Vicious Love" (Sinners of Saint 1) und das mochte ich ganz gerne. Dieses hier ist nun Band 2 der "All Saints High"-Reihe, die, zum Teil, wohl als Spin-Off der "Sinners of Saint"-Reihe gesehen werden kann, denn einige Figuren sind die Kinder der Protas aus dieser Reihe. Knight ist der Sohn von Dean und Rosie (SoS 2) und Luna ist die Tochter von Trent aus Band 3. Auch von den anderen Paaren der SoS-Reihe liest man einiges. Das ist natürlich toll für Leser, die Sinners of Saint komplett gelesen haben, weil man so die Entwicklung der verschiedenen Paare verfolgen kann. Ich kenne nur Band 1 und aufgrund meines immensen SuBs habe ich Band 2 und 3 damals aussortiert. Band 2 der "All Saints High"-Reihe erscheint im Januar 2021 und dreht sich um Vaughn - der Sohn des Pärchens aus "Vicious Love". Und ganz ehrlich: Die Autorin hat mich in diesem Band so neugierig auf Vaughn gemacht, dass ich das Buch definitiv lesen werde!(obwohl ich das gar nicht vorhatte.) Aber zurück zu "All Saints High - Der Rebell". Zuerst einmal hatte ich aufgrund des Klappentexts einen etwas anderen Verlauf der Geschichte erwartet. Die Entscheidung für das College in einem anderen Staat fiel doch recht schnell und generell hatte ich mir die Situation, die diese Entscheidung hervorruft, anders vorgestellt. Das tat der Geschichte im Gesamten aber keinen Abbruch. Mir wurde recht schnell klar: Knight mag ich lieber als Luna. Luna war für mich eine unerträgliche Mischung aus unsicher, naiv und undankbar. In meinen Augen wusste sie zu Beginn der Geschichte überhaupt nicht zu schätzen, was Knight für sie tat. Was er alles für sie zurückstellte und wie er fast rund um die Uhr für sie da war. Es kamen unheimlich viele Szenen auf, in denen Knight sich wie das letzte Stück verhielt, aber wirklich sauer war ich da nie. Ich konnte seine Frustration total nachvollziehen. Luna verhielt sich wie ein verzogenes Gör, was vor lauter Fürsorge gar nicht mehr wahrnimmt, was andere für sie tun. Im Gegenzug gibt sie dafür allerdings kaum was zurück. Gott sei Dank macht Luna im Buch aber eine unheimlich schöne und greifbare Entwicklung durch. Die Geschichte startet rasant und kommt schnell zum Punkt, an dem Luna Todos Santos verlässt und das war wohl die beste Entscheidung, die sie treffen konnte, denn ab da geht es langsam bergauf mit ihr und sie blüht richtig auf. Die Geschichten, vor allem die Protagonisten, machen eine Veränderung durch, die man als Leser Schritt für Schritt mitverfolgen kann, was wirklich toll ist. Sie kommt nicht von jetzt auf gleich. Als Leser begleitet man die Figuren dabei, wie sie an ihren Herausforderungen wachsen. Das hat mir wirklich gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich mit knapp 450 Seiten trotzdem schnell lesen. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich schon wieder 6 Stunden am Lesen war (ich lese recht langsam), weil ich so sehr in die Geschichte versunken bin. Der Humor hat mich gut unterhalten. Generell musste ich immer wieder laut lachen und viel schmunzeln. Gerade Vaughn ist ein schwieriger Charakter, der sich durch seinen trockenen Sarkasmus in mein Herz geschlichen hat. Er verhält sich so oft wie ein asozialer Idiot, aber ich habe ihn richtig lieb gewonnen und bin schon auf seine eigene Geschichte gespannt. An sich gefällt mir das Tempo der Geschichte. Andererseits ist sie mit einem Haufen an Drama vollgestopft, was nicht jedermanns Fall ist. Es folgt ein Knall auf den Nächsten. Immer gibt es etwas, was Knight und Luna auseinandertreibt, oder anderweitig Kummer bereitet. Ich persönlich mag generell kein überflüssiges, unnötiges Drama. Erstaunlicherweise hat mir die Art in dem Buch aber gefallen. Zumindest hat es mich so gut unterhalten, dass ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen habe und nur Pause machte, weil mein Akku leer war. Ja, es ist dramatisch und unfassbar theatralisch. Zwischendurch habe ich echt "After"-Vibes bekommen, weil das Hin und Her mich stark an Tessa und Hardin erinnerten. Aber gleichzeitig war es so mitreißend und unterhaltsam. Knight mochte ich von Anfang an und auch Luna hat mir immer besser gefallen. Zwischendurch gab es lockere Szenen mit Freunden und Freundinnen und insgesamt möchte ich wirklich nicht behaupten, dass das hier zu viel Drama sei. Das ist natürlich alles Geschmackssache, aber ich glaube, das Buch will genau das sein. Dramatisch, emotional, ein wenig too much und trotzdem irgendwie toll. Ich dachte mir keine Sekunde "Uff, schon wieder das nächste Drama?", sondern habe die unterschiedlichen Baustellen voller Spannung mitverfolgt. Woran das liegt, kann ich gar nicht so genau erklären. Ich denke, es ist eine Mischung aus allem. Den liebenswerten Figuren, die man einfach auf Anhieb mag, den greifbaren Entwicklungen, die zeigen, dass man nicht auf der Stelle tritt, dem Humor, der die Stimmung auflockert, dem lockeren Schreibstil, der dafür sorgt, dass man absolut in der Geschichte versinkt. All das ist eine Kombination, die mich absolut mitgerissen hat und wer sowas mag, der ist bei diesem Buch - und ich vermute, auch bei den anderen Büchern der Autorin - bestens aufgehoben.

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