fernwehwelten
Stefania liebt Izio. Izio liebt Stefania. Ein Anfang, der nicht schöner klingen könnte, wendet sich, als der zweite Weltkrieg Polen erreicht. Da Izio und seine Familie Juden sind, müssen sie ins Ghetto ziehen, während Stefania in dem Haus bleibt, das sie gemeinsam mit ihren Freunden bewohnt hat. Als Tod und Leid immer präsenter werden, droht Stefania zu zerbrechen. Nur die Pflicht, sich um ihre kleine Schwester zu kümmern, hält sie aufrecht. Als ihr eines Tages eine Bitte zugetragen wird, weiß Stefania, dass sie ihr nicht nachgehen sollte. Aber sie tut es. Sie bietet 13 Juden ein Versteck. Diese Erzählung beruht auf einer wahren Begebenheit. Gerade deshalb fällt mir die Bewertung auch schwer. Ich versuche es trotzdem. „Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete“ hat mich zum Nachdenken gebracht, hat mir Leid gezeigt und mich daran teilhaben lassen. Es hat mich angesichts des Schmerzes und des Wahnsinns, der unser aller Welt vor nicht einmal 100 Jahren im Griff hatte, fassungslos gemacht. Es ist eine Geschichte, wie sie jeder gelesen haben sollte. Wir dürfen uns nicht vor diesen Büchern drücken, weil wir glauben, sie nicht zu ertragen. Meiner Meinung nach ist es unsere Pflicht, nicht zu vergessen – und dazu gehört mehr, als zu wissen, dass es diese dunkle Zeit gegeben hat. Ich glaube ehrlich gesagt, dass „Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete“ sogar ein sehr gutes Buch ist, um sich mit den Wahrheiten und Zuständen des zweiten Weltkriegs zu befassen. Natürlich ist es keine „schöne“ Geschichte, aber von vielen Stellen glaube ich, dass sie noch weitaus grausamer hätten festgehalten werden können. Es ist eben ein Jugendbuch, ehrlich und erschreckend, aber dadurch auch spannend und außerdem gut geschrieben. Am Ende gibt es seinen Leser*innen außerdem noch Auskunft darüber, was die Überlebenden seiner Geschichte nach dem Weltkrieg getan haben – und ich glaube, mich hat lange nichts mehr so berührt.