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buechertraeume

Posted on 8.12.2020

Was mir an Rabenprinz sehr gut gefallen hat war das Setting. Gerade die Reiche der Elfen sind absolut magisch. Die vier Reiche sind nach den Jahreszeiten benannt und haben sich äußerlich daran angepasst. Das erinnert ein wenig an die Höfe von Sarah J. Maas, deren Bücher ich zwar nicht besonders mag, was meiner Begeisterung hier aber keinen Abbruch tat. Es hat Spaß gemacht die Welt und ihre Eigenheiten kennenzulernen, allerdings sind für mich da noch ein paar Fragen offen geblieben. So ging es mir leider auch mit den Elfen in diesem Buch. Generell fand ich die Idee, dass sie nichts erschaffen können interessant, allerdigs ging das Buch schnell dazu über sie als oberflächliche, neidische, hinterhältige und gelangweilte Kreaturen dazustellen, die nicht wissen, was sie mit ihrem nahezu unendlichen Leben anstellen sollten außer sich vor Menschen als überlegen zu präsentieren und sie hereinzulegen. Irgendwie passte das alles nicht ganz zu meinem Bild von dieser Spezies. Versteht mich nicht falsch, auch Elfenkrone - eines meiner Lieblingsbücher - stellt Elfen als gefährliche Wesen dar, dennoch wurden sie in dem Buch nicht zu bloßen Hüllen, so wie es in Rabenprinz der Fall war. Nachdem der Anfang des Buches vielversprechend war und auch das Kennenlernen von Isobel und Rook Lust auf eine Geschichte über die beiden gemacht hat, lief für mich alles weitere zu schnell und zu oberflächlich ab. Die beiden verlieben sich quasi auf den ersten Blick ineinander und etwa auf Seite 50 wird Isobel klar, dass es Liebe ist. Das hat leider auch mein Verhältnis zu den Charakteren beeinflusst. Isobel wurde mir schnell unsympathisch, während ich mir bei Rook oft nicht sicher war, ob ich ihn auf niedliche oder nervige Art seltsam fand. Da die Handlung auf einer für mich unglaubwürdigen Liebesgeschichte beruhte, wirkte sie für mich oft willkürlich. Die Wanderungen der beiden gaben mir zwar die Möglichkeit die Welt in Ruhe kennenzulernen, schienen aber keinen tieferen Sinn zu haben. Auch die angeblich unüberwindbare Herausforderung am Ende ließ sich dann doch recht einfach lösen. Einerseits fand ich es gut, dass hier statt reiner Muskelkraft vor allem Köpfchen eine Rolle spielte, andererseits hatte ich den Eindruck, dass den Protagonisten die Lösung in den Schoß fiel. Insgesamt war das Buch für mich durchwachsen. Es gab durchaus Momente die mich wirklich gepackt haben und in denen ich das Buch sehr genossen habe. Aber es gab eben auch Momente in denen mir klar wurde, dass ich diese Liebe auf den ersten Blick Geschichte einfach nicht ausstehen kann. Ich glaube, wer das etwas entspannter sieht und zudem auf eine magische Fantasywelt steht, kann an diesem Buch viel Spaß haben. Für mich hat es einfach nicht gepasst.

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