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nina 🌸

Posted on 5.12.2020

Ganz nett für Zwischendurch, mehr aber auch nicht. Zur Geschichte: Leider hat mich dieses Buch ziemlich enttäuscht. Ich hatte mir davon eine schöne romantische Liebesgeschichte mit winterlichem Flair erhofft, stattdessen bekam ich eine oberflächliche und nicht nachvollziehbare "Liebesgeschichte" mit oberflächlichen Charakteren. Die Geschichte wird als "Winter Romance" bezeichnet, aber es gibt weder Romantik noch eine schöne winterliche Atmosphäre. Das Buch spielt zwar im Dezember kurz vor Weihnachten, aber das war es dann auch schon. Hätte es nicht dabeigestanden, hätte ich das vermutlich nicht einmal gemerkt, weil einfach nichts Weihnachtliches beschrieben wird. Zumindest kamen bei mir keine weihnachtlichen und winterlichen Vibes an und dafür sind Geschichten wie diese doch letzten Endes da, oder? Die Geschichte ist nicht einmal annähernd so romantisch wie Cover und Klappentext suggerieren. Ich habe die gefühlvollen und berührenden Momente vermisst. Es kamen keinerlei Emotionen bei mir an, da die Gefühle der Charaktere für mich weder greifbar noch nachvollziehbar waren. Die Geschehnisse ließen mich komplett kalt und das obwohl die Lebensgeschichten der beiden Protagonisten durchaus Potenzial für mehr Tiefe und Gefühl hatten. Eine Liebesgeschichte ist im Grunde gar nicht vorhanden, wie sollte sich diese auch an nur einem Tag entwickeln? Natürlich gibt es Liebe auf den ersten Blick, aber um solche Geschichten glaubhaft rüberzubringen bedarf es nun einmal starker Emotionen und Romantik und diese fehlten hier. Die "Liebesgeschichte" ist unrealistisch und gefühlsarm und wirkt alles andere als echt und authentisch. Handlungstechnisch passiert in diesem Buch nicht viel, aber da es im Grunde nur an einem einzigen Tag spielt, ist das auch nicht weiter verwunderlich. Meiner Meinung nach hat sich das Autorenduo damit auch keinen Gefallen getan. Es ist sehr schwer, an einem Tag auf rund 250 Seiten eine glaubwürdige Liebesgeschichte zu Papier zu bringen. Die Grundidee hat mir gut gefallen, aber ihre Umsetzung lässt zu wünschen übrig. Die Geschichte ist oberflächlich und hat keine Tiefe. Letzteres wäre noch tolerabel, aber da es der Geschichte ebenfalls an Romantik, Humor und Gefühl mangelt, bin ich im Gesamten mehr als enttäuscht. Lediglich das Reisen durch Paris hat mir gut gefallen, da es sich hierbei um meine absolute Lieblingsstadt handelt. Das Buch ist weniger schlimm als es jetzt vielleicht klingen mag. Zeitweise hat es mich sogar recht gut unterhalten, empfehlen kann ich es aber leider trotzdem nicht. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird abwechselnd aus Serena's und Jean-Luc's Sicht in der ersten Person Singular erzählt. Ich konnte leider keine Bindung zu den Protagonisten aufbauen. Sie sind eindimensional, blass und oberflächlich. Ich konnte mich in keinen der beiden hineinversetzen oder gar mit ihnen identifizieren. Ihr Verhalten war für mich oft überhaupt nicht nachvollziehbar. Insbesondere Serena war mir stellenweise wirklich wahnsinnig unsympathisch. Serena ist stur, engstirnig und nahezu verbissen. Sie will um jeden Preis ihren festen Plan abarbeiten und nimmt sich dabei überhaupt keine Zeit, um die Schönheit der Stadt zu genießen oder auf ihren hilfsbereiten Begleiter einzugehen. Stattdessen wurde sie immer launischer und zickiger und hatte permanent etwas zu meckern. An Jean-Luc's Stelle hätte ich sie einfach stehen lassen, sie hat mich schon beim Lesen tierisch genervt, nicht auszumalen wie das in der Realität sein muss. Ich glaube durch Serena's verkrampfte und routinierte Art ging sehr viel vom Pariser Flair und dem Zauber dieser wunderschönen Stadt verloren. Zu Jean-Luc kann ich kaum etwas sagen, da man ihn in diesem Buch leider nicht kennenlernt. Er ist verschlossen, photographiert gerne und gibt sich ungerechtfertigterweise die Schuld an Serena's Missmut. Anfangs mochte ich ihn nicht sonderlich, mit der Zeit wurde es besser und dann tat er mir einfach nur noch leid. Im Gesamten bleibt seine Figur aber wirklich sehr blass. Zwischen Serena und Jean-Luc herrschten keine Harmonie und Symbiose, weswegen mich ihre Liebesgeschichte auch nicht berühren konnte. Zum Schreibstil: Der Schreibstil ist locker-leicht und lässt sich angenehm und flüssig lesen. Stellenweise ist Catherine Rider's Schreibstil humorvoll und unterhaltsam, aber es fehlt ihm leider durchweg an Gefühl. Im Gesamten ist ihr Schreibstil einfach nichts Besonderes. Fazit: Ich hatte keine hohen Erwartungen an dieses Buch und wurde dennoch schwer enttäuscht. Die Geschichte hält nichts von dem, was sie verspricht. Sie ist weder romantisch noch schafft sie eine schöne winterliche Atmosphäre. Die Liebesgeschichte kann man in meinen Augen nicht als solche bezeichnen, da es ihr stark an Gefühl, Romantik und Glaubwürdigkeit mangelt und auch ansonsten ist diese Geschichte sehr oberflächlich und gleichgültig. Ich kann diesem Buch, so leid es mir auch tut, nur einen Stern geben und an dieser Stelle leider keine Leseempfehlung aussprechen. 1/ 5 Sterne ⭐️

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