bibliophilie | Maike
Royals, Elite-Internat, Geheimnisse – der Klappentext versprach ein Buch voller Intrigen und Dramen, was mein Interesse geweckt hat. Ich liebe »The Royals« und »Elite«, also her damit! Leider hat der Klappentext zu viel versprochen. Es gab die klischeehaften Cheerleader-Zicken, die hier etwas zu krass und überspitzt, aber gleichzeitig auch zu harmlos waren. Es gab einige Klischees, die nicht direkt störend waren, auch wenn sie trotzdem auffielen. Zu den Figuren konnte ich selbst gegen Ende einfach keinen Draht finden. Freundschaften entstanden fast direkt, potentielle Love Interest lösten sich quasi im Schichtwechsel ab. Gespräche kamen zu kurz, was teils auch daran lag, dass innerhalb eines Kapitels mehrfach die Szene wechselte. Eine Seite handelte mittags, die nächste etwas später, dann wieder ein Wechsel ... sechsmal in einem Kapitel war mir für einen angenehmen Lesefluss zu oft. Die Figuren waren daher eher flach und die Geschehnisse ohne Tiefgang für mich. Der Schreibstil war größtenteils flüssig zu lesen, wenn auch etwas stockend. Es gab Stellen, an denen sich bestimmte Dinge plötzlich häuften, wie ein bestimmter Geruch, der zwischendrin ein paar Kapiteln lang eine große Rolle spielte und dann wieder unwichtig war. Ich fand es nicht ganz schlüssig, wieso so etwas erst mittendrin eingeworfen wird. Zudem hatte ich irgendwie das Gefühl, dass einige Punkten nicht richtig recherchiert beziehungsweise durchdacht waren. Es gab ein Pferd, das nebenbei erwähnt wurde, bei dem ich mich bis zum Schluss gefragt habe, wie alt es bitte ist, weil Alphas Mutter darauf reiten gelernt hat (Alpha ist 18). In einem Kapitel wird gesagt, dass Alpha etwas eigentlich erst zum 18. Geburtstag bekommen sollte, es aber jetzt schon haben soll, dabei ist sie bereits zu Beginn des Buches 18. Eine Figur hatte indische Wurzeln und verlieh ihre Bauchtanzkleidung als Kostüm für Halloween, was ... ehrlich gesagt bei mir nur auf Kopfschütteln traf. Aber nicht mehr als der Moment, als jemand Alpha fragte, wieso sie sich nicht erhängt hat. Vor einem angeblichen Freund von ihr. Ich glaube, das war die Stelle, an der ich endgültig wusste, dass das Buch nichts für mich ist ...