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Geschmäcker sind verschieden – und das ist gut so. Auch wenn mir persönlich „Eroberung“ nicht besonders gefallen hat, zeigen erste positive Rezensionen, dass es durchaus Leser gibt, für die dieses Buch etwas ist. Vielleicht auch für dich. Meiner Meinung nach sollte klargestellt werden, was den Leser mit diesem Buch erwartet, um nicht mit einer falschen Annahme heran zu gehen, so wie es in meinem Fall passiert ist. „Eroberung“ ist kein Roman im eigentlichen Sinne und möchte es auch gar nicht sein. Vielmehr erwartet euch hier eine Art Bericht erdachter Tatsachen, einer alternativen Weltgeschichte. Sicherlich gut recherchiert und mit vielen Anspielungen auf tatsächliche Geschehnisse. Vorab sei jedoch gesagt: Um diese zu verstehen, bedarf es eines doch recht fundierten Hintergrundwissen. Kenntnisse über südamerikanische und europäische Geschichte sollten auf jeden Fall vorhanden sein, ansonsten gehen viele Andeutungen an euch (wie auch an mir) vorbei. Hinzu kam, dass es sich für mich stellenweise wie Auszüge aus einem Geschichtsbuch las – sehr trocken, ohne Emotionen, Spannung. Auch Dialoge sind kaum vorhanden oder wirkten auf mich, wenn überhaupt, sehr unnatürlich. Nach etwa 200 Seiten beschloss ich, es sein zu lassen. Mich hat nicht wirklich interessiert, wie es weiterging, ich fühlte mich nicht unterhalten oder abgeholt und auch nicht ins Geschehen involviert. Hätte ich vorher gewusst, in welche Richtung dieses Buch geht, hätte ich es mich einer anderen Erwartungshaltung begonnen und mich eventuell besser darauf einlassen können. Für mich – leider – nicht das Richtige.