Agnes
„Gotham High - Alle für keinen“ Erschienen ist das ganze bei Panini Ink, wo der Fokus auf junge Leser ausgelegt ist. Und ich finde diese komplett andere Geschichte um Batman und Co., die das Setting eines klassischen Teenie-Films bietet, als Grundidee eigentlich sehr interessant. Nur ob es auch bei mir Punkten konnte erfahrt ihr später. Gesagt sei erstmal, dass ich sehr gut die negativen Stimmen verstehen kann. Dieser Comic hat nichts mit dem Ursprung zutun, den wir alle kennen und lieben. Bruce Wayne’s Mutter stammt hier aus Hongkong. Alfred ist sein Onkel und Selina Kyle seine Nachbarin. Und mit dem Joker ist er auch noch befreundet. Das muss man erst verarbeiten. Und selbst ich habe mich anfangs schwergetan, aber ich wollte diesen Comic getrennt von alldem sehen und ihn nicht deswegen sofort verschmähen. Ich finde gerade als Schriftsteller ist es doch immer wieder schön Geschichten neu zu erzählen, zu interpretieren. Und wieso sollte das auch nicht hier gehen? Jedoch sollte man auch offen dafür sein. Deswegen empfehle ich keinem diesen Comic zu lesen, der nicht damit klarkommt etwas Neues zu lesen. Eine komplett erfrischende Art Gotham und deren Helden in Szene zu setzen, wenn es denn gut funktioniert. In diesem Einzelband fliegt der junge Bruce Wayne vom Internat und landet zurück in Gotham City. Dort erlebt er seinen ersten Fall als Detektiv und stellt sich der Frage wem seiner Freunde er wirklich vertrauen kann und wer ihm etwas Böses möchte. Viel Drama, Intrigen und Geheimnisse. Eine Dreiecksbeziehung wird uns hier auch geboten, die ich komplett unpassend fand. Und nein, das hier ist nicht Gossip Girl. Mich konnte es leider überhaupt nicht überzeugen. Oben hatte ich schon erwähnt, dass Liebhaber der ‚Original Story‘ die Finger davonlassen sollen, ich würde diesen Comic aber auch so niemanden weiterempfehlen. Für mich war dies der schlechteste Comic, den ich je gelesen habe. Ich war neugierig und wollte mich der neuen Idee hingeben, auch der Zeichenstil von Thomas Pitilli sah ganz in Ordnung aus. Aber der Inhalt war so platt und einige Wortwitze waren einfach unangenehm, anstatt dass sie mich zum Lachen gebracht haben. Wie zum Beispiel: „Aber Bruce ohne Schuldgefühle ist wie Erdnussbutter ohne Marmelade“ oder „Du bist der größte Joke von allen, Jack“ – soll das wirklich witzig sein? Habe ich etwas verpasst? Ich sehe das Potential, sehe wo die Autorin uns Leser hinführen wollte, aber mich ließ es selbst am Ende total kalt. Es erinnert sehr an Serien wie Pretty Little Liars, oder Riverdale, was die Geschichte denke ich besonders jungen Lesern schmackhaft machen soll. Bei mir ist sie durchgefallen. Was mir aber gutgefallen hat waren die ganzen Hilfsorganisationen, an die man sich Wenden kann, so wie es auch schon bei „Under the Moon - Eine Catwoman-Geschichte“ enthalten war.
