Buchdoktor
Im ersten Band der Serie hatten Tilda und ihre Freundin Anni auf dem Nachbargrundstück ihrer Großeltern Zauberpflanzen entdeckt und den wunderlichen Pflanzenkundler Herrn Bovist kennengelernt. Dass Herr Bovist sich mit den Mädchen anfreundet und in ihnen sogar Nachfolgerinnen für seine Rolle als Pflanzenexperte und -züchter sieht, gefällt Gunnar überhaupt nicht. Gunnar sah sich schon in der Rolle des Besitzers der berühmtesten Pflanzenzauberbücher und der Samen für die wirkungsvollsten Zauberpflanzen. Durch Bovists Freundschaft mit Tilda und Annie sieht er sich praktisch entthront. Mitten im größten Trubel der sechsköpfigen Familie Kannegießer geht ein Notruf von Herrn Bovist ein – Gunnar hat ihn entführt und er braucht dringend die Hilfe der Freundinnen. Die Mädels sind eigentlich an die Vereinbarung mit Herrn Bovist gebunden, dass sie von ihm zuerst gründlich ihr Handwerk lernen und erst dann Zauberpflanzen anwenden. Doch in diesem Notfall muss es schnell gehen, und höchste Geheimhaltung gegenüber Erwachsenen ist geboten. Wie man eine Zauberpflanze transportiert, einen erwachsenen Gefangenen befreit und dazu noch Herrn Bovists riesigen Wolfshund Rupert mit sich führt, ist eine spannende und sehr phantasievolle Geschichte. Bei der Gelegenheit lernen die Mädels, dass ein Zauberflanzenkundler nicht jedes Mal einen Blumentopf zum Einsatzort schleppt, sondern dass sich aus Pflanzen Wirkstoffe gewinnen und zu Keksen und anderem verarbeiten lassen. Nebenbei nutzen sie die Gelegenheit, einen fiesen mobbenden Schulkameraden auf die hinteren Plätze zu verweisen. Mit unternehmungslustig glitzernden Goldpünktchen auf dem Cover, rosa Vorsatzpapier mit Kirschen und einem Daumenkino am unteren Seitenrand verspricht der zweite Band der Zaubergarten-Serie wieder einen Hauch von Luxus beim Lesen. Nachdem im ersten Band Tildas Familie mit vier Kindern und überaus gastfreundlichen Großeltern eingeführt wurde, stehen in der Fortsetzung die Freundinnen Tilda und Anni im Mittelpunkt. Wie die beiden ihre Abenteuer gegenüber Erwachsenen geheimhalten (Geheimnisse vor Brüdern sind schon eher eine Herausforderung), erzählt Nelly Möhle warmherzig und mit Humor.