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nina 🌸

Posted on 4.12.2020

Eine besondere Geschichte, die viel zu unbekannt ist. Zur Geschichte: Diese Geschichte war ganz anders als ich es zunächst erwartet hatte, aber sie hat mir gut gefallen. Lange Zeit wusste ich nicht, wohin diese Geschichte führen soll, aber rückblickend verstehe ich gut, wieso die Autorin den ersten Teil der Geschichte so ruhig gehalten hat. Die Geschichte plätschert so dahin bis kurz vor Schluss etwas Schockierendes passiert. Dieses Ereignis hat mich sprachlos gemacht. Fassungslos, traurig und wütend. Ich hätte mit dieser Wendung niemals gerechnet, aber sie ist das, was dieses Buch letztendlich ausmacht. Davor war es durchschnittlich, aber dann wurde es zum Herzensbuch. Obwohl ich selbst nicht tanzen kann, liebe ich das Ballett und war dementsprechend sofort Feuer und Flamme für diese Geschichte. Die Einblicke in das Tanzen haben mir wirklich gut gefallen und ich hätte gerne noch mehr davon gelesen. Daneben spricht die Autorin in diesem Jugendroman ernste und wichtige Themen an, allen voran Drogenkonsum und Rassismus. Auf mich hat die Darstellung dieser Themen authentisch und ehrlich gewirkt. Una LaMarche beschreibt direkt und unbeschönigt und lässt ihre Geschichte dadurch real und lebensnah erscheinen. In meinen Augen ist das auch mit die größte Qualität dieses Buches. Die Geschichte wirkt trotz ihrer Klischees durchweg natürlich und echt. Es geht um die erste Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt, Druck, Ängste, Träume, Unrecht und Gerechtigkeit. Gegen Ende wurde die Geschichte unheimlich emotional. Nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte, habe ich nur noch geweint, weil mich die Geschehnisse so sehr ergriffen haben. Davor hatte ich ein eher distanziertes Verhältnis zu den Gefühlen der Charaktere, aber hier hat das so auch gut gepasst. Vielmehr möchte ich auch gar nicht verraten, weil man es selbst gelesen haben muss, um zu verstehen. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird in fünf Akten aus Sicht der fünf Freunde erzählt. Zusätzlich gibt es einen Prolog, einen Zwischenakt und einen Epilog. Das Buch ist wie ein Drama aufgebaut, was der Tragödie der Geschichte Ausdruck verleiht. Es gibt Kapitel aus Joy's, Liv's, David's, Ethan's und Diego's Perspektive, welche in der ersten Person Singular verfasst sind. Jede*r Protagonist*in benennt in seinen*ihren Kapiteln eine der anderen Personen mit "Du", wobei es sich kapitelübergreifend nicht immer um dieselbe Person handelt. Stilistisch gesehen finde ich das sehr interessant und es erklärt auch den Titel des Buches. Die einzelnen Charaktere sind sehr verschieden, aber gerade das macht die Geschichte so spannend. Die Figuren wurden gut ausgearbeitet und wirken authentisch und lebendig. Ich selbst habe mich Joy am nähesten gefühlt, aber ich denke das kann je nach Persönlichkeit auch variieren. Zum Schreibstil: Una LaMarche schreibt ehrlich, direkt, eindringlich und ausdrucksstark. Ihre Worte gehen unter die Haut und sind auf ihre Weise gefühlvoll. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund und beschönigt nichts, was ich in diesem Kontext sehr gelungen finde. Obwohl nicht allzu viel passiert, konnte mich die Geschichte von sich einnehmen und fesseln. Fazit: Dieses Buch ist etwas Besonderes und ich finde es wirklich schade, dass es relativ unbekannt zu sein scheint. Es ist ein wichtiges Buch, das vielleicht nicht immer schön zu lesen ist, einem aber genau das sagt, was man hören muss, um etwas verändern zu können. Insbesondere auf sprachlicher und stilistischer Ebene halte ich diesen Jugendroman für sehr gelungen. Die Geschichte wirkt durchweg natürlich, authentisch und echt, was sie in meinen Augen auch ausmacht. Ich ziehe einen Stern ab, weil erst kurz vor Schluss wirklich etwas passiert, aber letzten Endes musste es genau so sein, um das auszulösen, was es nun in einem auslöst. 4/ 5 Sterne ⭐️

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