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Hoppsi

Posted on 4.12.2020

„Die Welt der Anderen“ entpuppt sich mit jeder Seite die man liest zu etwas immer größeren und es macht wahnsinnig viel Spaß daran teilhaben zu dürfen. Tobis Schiller wählt zu Beginn einen sehr sanften Einstieg und nimmt sich Zeit den Leserinnen die uns noch unbekannte Welt und deren Bewohner vorzustellen. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so hatte ich Zeit mir selbst bewusst zu werden wer die Ferraner, Alag, Plukarer und später auch die Karus sind. Durch das Intro ist eigentlich klar wie das Buch für einen der Hauptakteure Kelsar enden wird, als es dann aber soweit ist, war es doch ziemlich hart für mich. Kelsar ist mir tatsächlich mit jeder Seite sympathischer geworden und durch diese Sympathie konnte ich sehr schnell tief in die Handlung eindringen und es kaum erwarten wie es weitergeht, die Spannung war eigentlich von Anfang bis Ende allgegenwärtig. Nichts was passiert ist war vorhersehbar und es kam immer noch die eine oder andere unerwartete Sache dazu. Auf Kelsars Reise lernen wir seine Welt immer besser kennen und als er dann seinen Gefährten Avuk findet bekommt die Handlung einen weiteren mir sehr lieb gewonnen Charakter, dabei sollte es auch nicht bleiben. Ausgezeichnet beschreibt der Autor wie sich die Freundschaft zwischen Avuk und Kelsar entwickelt, mich hat das gegenseitige Vertrauen und füreinander da sein sehr beeindruckend. Mit fortlaufender Handlung hat mich immer mehr die tiefe Verbundenheit zwischen Avuk und Kelsar fasziniert. Ich habe im Lauf der Zeit schon wirklich viele High Fantasy Bücher gelesen, aber Tobias Schiller hat es geschafft eine eigene Welt zu erschaffen, die viel komplexer ist als es auf den ersten Blick scheint. Kelsar ist ein Ferraner und diese bestehen aus Gestein, ihr weibliches Gegenstück mit denen sie eine Familie gründen können sind die Alag, deren Element wiederum ganz und gar das Wasser ist. Diese und noch weit tiefreichendere Gegensätze bestimmen die Handlung, die uns auch immer wieder kritisch an den Umgang mit unserer Welt erinnert. Nicht zu Letzt haben mir auch die Anspielungen auf die Ausbeutung des Planeten und die Verbindung zu uns Menschen die ich daraus ziehe sehr gut gefallen. Genauso wie Kelsar entdecken wir anfangs ohne großes Wissen seine Welt, wir sind immer hautnah mit dabei und erleben so die Entwicklung und das geschichtliche Wissen aus erster Hand. Als dann Kelsar später auf Aynn trifft schenkt dieses Kennenlernen der Handlung eine tolle, starke und liebenswerte weibliche Rolle, die ich sehr zu schätzen weiß und sehr gespannt bin welche Kräfte sie noch besitzt. Ich mochte es außerdem sehr, dass sich das Cover mit fortschreitendem Lesen eigentlich selbst erklärt und wirklich perfekt die Welt und deren Bewohner wiederspiegelt. Dieses Buch macht so viel Lust auf mehr, diese Welt ist einfach atemberaubend und sollte von jedem Fan des Genres gelesen werden. Natürlich ist Kelsars Weg nicht leicht, er hat mit inneren und äußeren Dämonen, herben Verlusten, der Einsamkeit, Grausaumkeit und Krieg zu kämpfen, es ist aber erstaunlich das er immer wieder die Motivation findet weiter zu machen, sei es alleine oder durch interessante Begegnungen. Manchmal dauerte die Entwicklung auch Wochen, gar Jahre, aber all das macht Kelsar und sein wirken und handeln realistischer. Ich denke wir können noch großes im 2. Band erwarten, ich freue mich schon jetzt darauf.

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