Toula
"Ich sehne mich nicht nach unserer Kindheit zurück, sie war voller Gewalt. Es passierte alles Mögliche, zu Hause und draußen, Tag für Tag, doch ich kann mich nicht erinnern, jemals gedacht zu haben, dass unser Leben besonders schlimm sei. Das Leben war eben so, und damit basta, wir waren gezwungen, es anderen schwerzumachen, bevor sie es uns schwermachten. Gewiss, mir wären die freundlichen Umgangsformen, die unsere Lehrerin und der Pfarrer predigten, auch lieber gewesen, doch ich merkte, dass sie für den Rione, für unser Viertel, nicht geeignet waren, auch für die Mädchen nicht. Die Frauen bekämpften sich untereinander noch heftiger als die Männer (...) —Elena Ferrante . Ich habe zuerst die erste Staffel von der Serie gesehen, und war so hin und weg von der Geschichte, sodass ich unbedingt die Reihe lesen musste. Ich konnte sehr gut in die Geschichte eintauchen, aber ich glaube das gelang mir nur, da ich schon vorher die Serie gesehen habe, denn der Schreibstil ist zwar angenehm, aber die Geschichte ist etwas komplexer, da so viele Familien und Charaktere vorhanden sind. Ich bin hin und weg von der Atmosphäre im Buch. Zum einen sind wir im wunderschönen Italien, aber gleichzeitig wird nichts schön geredet. Armut, Familiendrama, Freundschaft, Hass, Stolz etc all das wird gnadenlos erläutert. Mich fasziniert die Freundschaft zwischen Lila und Lenu unheimlich. Es ist definitiv keine typische Freundschaft. Ich kann es kaum beschreiben, so komplex ist die Beziehung zwischen den beiden, aber gleichzeitig ist es auch so faszinierend und spannend. Genauso wirken die Charaktere auch auf mich, denn sie sind sehr vielschichtig, auch wenn es auf dem ersten Blick nicht so wirkt. Ich kann wirklich nicht genug von der Geschichte bekommen, und möchte unbedingt weiterlesen. Ich bin so gespannt auf die Fortsetzung, und was den beiden und den anderen Charakteren noch so in den Jugendjahren passieren wird.