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Posted on 29.11.2020

Fünf Schicksale, eine Prophezeiung, ein Auserwählter: Nur einer kann die Welt retten – oder in den Untergang stürzen ... Nachdem die sieben Propheten aus der Welt verschwanden, hinterließen sie nur eine letzte Prophezeiung, die vom Orden des Letzten Lichts geheimgehalten wurde. Diese Prophezeiung sagt ein Zeitalter der Dunkelheit voraus und die Geburt eines neuen Propheten – doch wird dieser die Rettung oder den Untergang der Welt bedeuten? Das Schicksal von fünf jungen Menschen ist durch diese Prophezeiung miteinander verknüpft: ein Prinz in der Verbannung, der unbedingt seine Heimat zurückerobern will; eine Mörderin, der nichts so wichtig ist wie das Leben ihrer Schwester und die alles dafür tun würde, um sie zu retten – selbst, wenn sie damit zur „Blassen Hand“ wird; ein Paladin, der sich zwischen Pflichterfüllung und den Sehnsüchten in seinem Herz entscheiden muss; ein Spieler mit der Gabe, alles und jeden zu finden und der gleichzeitig vor seiner Vergangenheit davonläuft; ein Mädchen, dass dem Tode näher steht als dem Leben. Ich hatte ziemlich große Hoffnung was diesen ersten Band einer neuen Fantasy-Trilogie angeht. Der Klappentext hat mich sehr an „Das Lied der Krähen“ von Leigh Bardugo erinnert – und dieses Buch zählt zu einem meiner absoluten Lieblingsbüchern! Und was soll ich sagen? Meine Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, war wie gebannt von der einzigartigen Story, den Charakteren, dieser scheinbar dem Untergang geweihten Welt. Ich habe dieses Buch 5 Uhr nachts beendet, weil ich es nicht ertragen hätte, noch bis zum Morgen zu warten. „The Age of Darkness – Feuer über Nasira“ beginnt relativ langsam – was natürlich nur logisch ist. Immerhin müssen fünf Protagonisten eingeführt werden, deren Vergangenheit, Sehnsüchte und Wünsche, deren Beziehungen untereinander, die sich zum Teil erst im Laufe der Geschichte entwickeln, zum Teil aber auch von Anfang an vorhanden sind. Die Welt wird eingeführt, man erfährt von der großen Bedrohung durch den Hirophanten und natürlich die geheimnisvolle Prophezeiung. Obwohl ein Teil von mir sich gewünscht hätte, dass man schneller zum Kern der Geschichte kommt, da ich mir eine Weile lang überhaupt nicht sicher war, wohin mich die Geschichte überhaupt führen möchte, fühlte ich mich anfangs doch auch gleichzeitig etwas von den ganzen neuen Begriffen erschlagen. Der Anfang war also für mich etwas holprig, wurde dann aber von einem immer spannender werdenden Mittel- und Schlussteil abgelöst, die mir richtig gut gefallen haben. Spannung war auf jeden Fall vorhanden! Das lag unter anderem auch einfach an den verschiedenen Sichten der Protagonisten. Ich persönlich bin ein großer Fan von diesem Konzept und weiß dann immer gar nicht, ob ich mich ärgern oder freuen soll, wenn man zu einem anderen Charakter wechselt und diesen Teil der Geschichte weiterverfolgt. Neben der interessanten Geschichte waren es aber für mich die Charaktere, die die Story und die Spannung am Laufen gehalten haben. Natürlich war auch die Handlung wichtig und interessant, aber dieses Buch ist für mich komplett „character driven“ - und das liebe ich total! Die Protagonisten waren alle wirklich toll ausgearbeitet. Es war faszinierend, in ihre Köpfe einzutauchen und zu erfahren, warum sie so handeln, was ihre Beweggründe sind, wie sie so geworden sind. Meine absoluten Favoriten waren Jude und Anton. Total interessant, liebenswert und sie haben bei mir beide den Beschützerinstinkt ausgelöst – wobei Jude sich vermutlich wirklich selbst schützen kann. Dennoch wollte ich sie einfach in den Arm nehmen. Diese beiden haben sich einen Platz in meinem Herzen erkämpft und ich kann wirklich nicht abwarten zu erfahren, wie es mit ihnen weiter geht! Beru und Ephyra waren auf ganz andere Art und Weise faszinierend. Ich liebe ihre Beziehung zueinander und gleichzeitig hat es mir etwas das Herz gebrochen. Der einzige der fünf, der mich leider nicht umhauen konnte, war Hassan. Er war mir einfach zu naiv, dadurch auch ab und an nervig und spiegelte für mich leider ein typisches Klischee wider. Zum Ende hin wurde es dann wirklich besser, aber ich musste leider ab und zu die Augen verdrehen, weil er wieder total dämlich gehandelt und nicht weiter nachgedacht hat. Die Geschichte lebt aber auf jeden Fall durch diese fünf Charaktere. Die verschiedenen Handlungsstränge haben sich am Ende ebenfalls wundervoll verknüpft und ich habe das Gefühl, dass es jetzt erst richtig los geht. Die erste Hälfte des Buches war im Grunde eine ziemlich lange Einführung, ehe die Geschichte in der zweiten Hälfte richtig an Fahrt aufgenommen hat und mit Band 2 wohl richtig los geht. Ich kann es kaum erwarten! „The Age of Darkness“ ist seit langem wieder ein Fantasybuch, das mich wirklich begeistern konnte und ich freue mich auf den nächsten Teil – den ich vermutlich sogar auf Englisch lesen werde, weil ich jetzt wissen muss, wie es weiter geht! Durch die anfänglichen Schwierigkeiten ziehe ich einen halben Stern ab, deswegen bekommt dieser erste Teil der Trilogie 4,5/5 Sterne von mir. Ich glaube, dass diese Geschichte wirklich Potenzial hat, weswegen ich sie auf jeden Fall empfehlen kann.

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