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kleinebuecherwelt

Posted on 27.11.2020

Der Titel lässt ein typisches Jugendbuch vermuten, doch hinter Wer braucht ein Herz, wenn es gebrochen werden kann steckt viel mehr Ernsthaftigkeit und ich habe schon lange kein Jugendbuch mehr gelesen, das so echt wirkt. Mo wächst in einer schlechten Gegend auf, in der Gewalt keine Ausnahme darstellt. Hinzukommt das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter, das Mo wütend sein lässt. Ich finde, dass der Inhalt sehr aufwühlend ist und den Leser mitnimmt. Der Autor nähert sich schwierigen Themen und schafft es diese realistisch darzustellen, ohne, dass sie aufgesetzt wirken. Aufgrund der äußeren Umstände ist Mo eine sehr schlagfertige und vorlaute Jugendliche, die Erwachsenen gegenüber kein Blatt vor den Mund nimmt. Man muss bedenken, dass sie in ihrer Familie die Mutterrolle übernimmt und allein gelassen wird. Ich finde, dass ihre schwierige Situation nachvollziehbar geschildert wird. Selbst, wenn man keine ähnlichen Erfahrungen gemacht hat, kann man sich gut in Mo hineinversetzen und fühlt auf jeder Seite mit ihr mit. Bewundernswert finde ich, dass Mo sich nicht unterkriegen lässt, sondern trotz aller Probleme Selbstbewusstsein und Stärke präsentiert. Grund dafür sind auch ihre guten Freunde. Elaine und Naomi halten zu Mo und sie stellen ein starkes Dreier-Team dar. Die beiden haben auch Probleme, was die Geschichte realistisch macht. Neben sozialen und familiären Problemen wird jedoch auch die erste Liebe behandelt. Mo ist in Sam verliebt, der so bodenständig beschrieben wird, dass man ihn einfach mögen muss. Da die Liebe nicht im Fokus steht, liefert Wer braucht ein Herz, wenn es gebrochen werden kann nicht die tiefsten Gefühle, aber das empfinde ich nicht als schlimm. Ich finde es gut, dass die anderen Themen stattdessen im Mittelpunkt stehen und die Liebe unkompliziert eingebaut wird. Obwohl zum größten Teil vom Alltag Mos erzählt wird, langweilt man sich beim Lesen nicht. Das liegt an den lebhaften Schilderungen der Ereignisse und einigen Überraschungsmomenten. Vor allem die letzten hundert Seiten sind so spannend, dass man nicht aufhören kann zu lesen. Die Geschichte lässt den Leser einfach nicht mehr los und auch nach Beenden dieser, muss ich noch an den Inhalt denken, weil er so aufwühlend ist. Der Schreibstil ist für manche sicher gewöhnungsbedürftig, passt aber perfekt zur Geschichte und Mos Situation. Somit bringt dieser ihr Leben dem Leser näher. Das Ende hat mich überrascht, weil ich damit nicht gerechnet habe. Ich finde es aber gut gelungen, weil es eine starke Botschaft enthält. Fazit: Ein aufwühlender Jugendroman über schwierige Themen, der echt wirkt.

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