kleinebuecherwelt
Die tausend Teile meines Herzens erzählt keine Liebesgeschichte, sondern behandelt viel ernstere Themen. Es geht um Familienprobleme und psychische Gesundheit. Damit zeigt Colleen Hoover, dass sie auch über ernste Themen schreiben kann und mit Die tausend Teile meines Herzens gelingt ihr das so gut wie mit Nur noch ein einziges Mal. Es ist wirklich schön zu sehen, wie sich Colleen Hoover als Autorin weiterentwickelt. Man findet sich sofort in Merits Geschichte wieder, was unter anderem an Colleen Hoovers tollem Schreibstil liegt. Sie erzählt lebhaft und gefühlvoll, sodass man schon zu Beginn komplett in der Geschichte verloren geht. Genauso wie ihre anderen Büchern macht auch Die tausend Teile meines Herzens süchtig und sorgt für schlaflose Nächte, weil man nicht aufhören kann zu lesen. Es passieren allerlei Dinge, die den Leser an die Geschichte binden. Selbst ohne erkennbaren Spannunsgsaufbau möchte man immer nur wissen, wie es weitergeht. Im Fokus stehen Merits Gefühle und man merkt während dem Lesen, dass es ihr nicht gut geht und wie sehr sie ihre Familienprobleme belasten. Colleen Hoover gelingt es ihre innere Lage authentisch zu schildern, sodass man sich problemlos in sie hineinversetzen kann. Es wirkt auch nichts aufgesetzt, sondern echt. Da mir die Themen des Buchs sehr nah gehen, hat es mich im Besonderen berührt. Zudem steckt Die tausend Teile meines Herzens voller einzigartiger Ideen, auf die man erst einmal kommen muss. Beispielsweise leben Merit und ihre Familie in einer früheren Kirche. Immer wieder schafft es Colleen Hoover den Leser mit besonderen Ideen zu überraschen. Sie erschafft Szenen, die einen zum Lachen bringen und dann wieder andere, die einen zu Tränen rühren. Das zeigt, wie emotional die Geschichte ist. Die Charaktere werden alle mit viel Gefühl beschrieben und wirken echt. Keiner von ihnen wirkt sehr sympatisch. Selbst mit Merit werden manche sicher Probleme haben, die sich nicht in sie hineinversetzen können, aber genau das lässt das Buch echt wirken. Keiner ist perfekt und jeder macht Fehler. Gleichzeitig darf man nicht vergessen, dass alles aus Merits Sicht erzählt wird und wir die Charaktere nur aus ihrer Sicht kennenlernen. Ich bin mir sicher, dass die Geschichte eine ganz Andere wäre, wenn sie von einem anderen Familienmitglied erzählt worden wäre. Wie bereits gesagt greift Die tausend Teile meines Herzens verschiedene Themen auf. Es dreht sich hauptsächlich um Merits Familie, aber es werden auch Themen wie Depressionen, Suizid, Phobien oder die Lage in Syrien aufgegriffen. Das hört sich nach viel an, aber tatsächlich schafft es Colleen Hoover sie so umzusetzen, dass sie nicht überladen wirken. Die Geschichte wirkt echt und gehört zu den wenigen, die mein Leben verändert haben. Noch immer muss ich über bestimmte Momente aus dem Buch nachdenken, weil sie mich so bewegt haben. Das Ende finde ich besonders gut gelungen, weil die Autorin in diesem nach und nach die Probleme auflöst und das auf realistische Weise. Es gibt kein zuckersüßes Happy-End, nachdem alles perfekt ist, sondern ein Ende, das die Vergangenheit nicht vergessen lässt und Hoffnung verspricht. Fazit: Ein bewegendes Buch das zeigt, dass keine Familie perfekt ist und man es schafft aus jeder schwierigen Situation zu kommen, wenn man bereit dafür ist, die Probleme zu erkennen.