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kleinebuecherwelt

Posted on 27.11.2020

Die Idee zu Wild Hearts - Kein Blick zurück gefällt mir gut, weshalb ich mich sehr auf das Lesen des Buchs gefreut habe. Der Anfang konnte mich sofort begeistern und bereits im kurzen Prolog begeisterte mich der Schreibstil der Autorin. Der tolle Schreibstil trägt die Geschichte bis zum Ende und fesselt den Leser. T. M. Frazier gelingt es den Leser mit ihren Worten komplett in den Bann zu ziehen. Auch die Handlung zu Beginn der Geschichte gefällt mir sehr gut, denn sie ist untypisch für das Genre und wirkt neben den bekannten klischeehaften New Adult-Romanen neu. Man lernt Saywer als starke junge Frau kennen, die nach dem Tod ihrer Mutter den Entschluss fasst von ihrem gewalttätigen Vater zu fliehen. Sie ist unter konservativen Verhältnissen aufgewachsen, was ihre Entscheidung umso bewundernswerter macht. Aufgrund Saywers Mut ist sie mir zu Beginn sehr sympatisch gewesen und es ist spannend von ihrem Neuanfang zu lesen. In Outskirts beginnt schließlich ihr neues Leben und Saywer verliert ihren Optimismus nicht, wodurch die Geschichte spannend vorangeht. Man möchte einfach immer weiterlesen. T. M. Frazier erschafft zudem eine einzigartige Atmosphäre, in der man sich als Leser wohl fühlt. Ihr gelingt es das amerikanische Kleinstadtleben authentisch zu schildern, sodass man das Gefühl erhält, selbst in Outskirts zu sein. Durch die bildhaften Beschreibungen bleibt die Geschichte spannend und auch die Nebencharaktere halten diese lebendig. Vor allem Josh, eine Polizistin, die Saywer den Neuanfang erleichtert, mag ich aufgrund ihrer selbstbewussten Art. Ihre und Millers Geschichte spielt ebenfalls eine Rolle, was das Buch vielseitig macht und nicht eintönig werden lässt. Saywers Nachbar Finn wird mit Tiefe beschrieben und schnell wird klar, dass in seiner Vergangenheit etwas vorgefallen ist, das ihn verändert hat. Mir gefällt gut, dass daraus kein großes Drama gemacht wird, sondern die Ereignisse so an die Oberfläche kommen, wie es auch in der Realität sein könnte. Finn als Charakter finde ich sehr faszinierend, weil er sich nicht sofort öffnet und man anfangs auch nicht weiß, was für eine Art Mensch er wirklich ist. Mit der Zeit lernt man ihn besser kennen und je mehr ich über ihn erfuhr, desto weniger wusste ich, was ich von ihm halten soll. Es gibt Momente, in denen er mein Herz erwärmt hat, weil er sich rührend um Saywer kümmert. Dann gibt es jedoch wieder Szenen, in denen ich nur den Kopf über ihn schütteln konnte, weil er sich Saywer gegenüber respektlos verhält. Beispielsweise gibt es eine Stelle, bei der er ihr sagt, dass er sie immer küssen wird, selbst, wenn sie es nicht möchte. Auch geht er meiner Meinung nach nicht auf richtige Art und Weise mit ihren Ängsten um. Kurz gesagt wirkt er oft zu aufdringlich. Ich konnte mir auch nicht erschließen, warum er an Saywer interessiert ist, weil es meistens so wirkt, als ob es nur ihr Körper ist, den er anziehend findet. Finns aufdringliches Verhalten ist das einzige, das mich an der Geschichte gestört hat. Saywer hingegen stört Finns aufdringliches Verhalten nicht, was Grund dafür ist, dass sie einige ihrer anfänglichen Symphatiepunkte für mich wieder verliert. Es wirkt auf mich so, als ob sie sich von der starken unabhängigen Frau zu einem hilflosen Mädchen verwandelt, das gerettet werden muss. Das finde ich sehr schade, weil ich es bevorzugt hätte, wenn sie ihre anfängliche Stärke beibehalten hätte. Auch finde ich es stellenweise unglaubwürdig, dass sie sich so schnell auf Finn einlässt, nachdem ihr ganzes vorheriges Leben von konservativen Werten geprägt gewesen ist. Die Beziehung beider entwickelt sich allgemein sehr schnell, was ich jedoch nicht störend finde.Genauso stark wie der Schreibstil der Autorin sind nämlich auch die Gefühle, die sich erzeugt. Man spürt die Emotionen, die beschrieben werden und diese ziehen den Leser noch mehr in die Geschichte. Somit stimmen trotz der schnellen Entwicklung die Gefühle zwischen beiden und sie stellen ein süßes Paar dar. Die Liebe der beiden steht nicht allein im Fokus der Geschichte, was ich sehr gut finde. Da Saywers Mutter das Stück Land in Outskirts gehört hat, stellt sich auch die Frage, was es mit der Vergangenheit dieser auf sich hat und Saywer versucht mehr darüber herauszufinden, was ich spannend finde. Das Ende des Buchs löste in mir wieder die Begeisterung aus, die ich zu Beginn verspürt habe. Es passiert nämlich etwas mit dem ich nicht gerechnet habe und mich überrascht hat. Auf jeden Fall möchte man danach sofort den zweiten Teil lesen. Trotz Finns aufdringlicher Art und meiner Meinung nach schwachen Entwicklung Saywers fasziniert die Geschichte den Leser und hat mir somit gut gefallen. Das liegt vor allem an der tollen Idee, den großen Gefühlen und dem starken Schreibstil. Genauso wie das Ende den Leser überrascht. Fazit: Eine faszinierende Geschichte, die den Leser nicht mehr loslässt und vor allem durch den starken Schreibstil überzeugt.

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