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meinzeilentraum

Posted on 27.11.2020

„Wie viel Leben passt in eine Tüte“ hat mich sowohl vom Cover, als auch vom Klappentext her sehr angesprochen – ich hoffte auf eine emotionale, tiefgründige Story, was leider nicht so ganz erfüllt wurde. Dennoch finde ich die neue Aufmachung des Buchs unheimlich schön <3 Das Tempo im Buch empfand ich als recht schnell, die inhaltlichen Sprünge zwischen einigen Absätzen fühlten sich manchmal sehr abrupt an. Es ist eine Geschichte, die man mal eben „wegsnacken“ kann, man kommt durch den flüssigen Schreibstil und das schnelle Tempo sehr zügig durchs Buch. Vom Tiefgang, den ich mir aufgrund der Thematik erhofft hatte, habe ich eben wegen des Tempos nicht viel spüren können, was ich sehr schade fand. Ich finde die Thematik lud gerade dazu ein. Der Schreibstil war nicht nur flüssig, sondern auch sehr einfach und unkompliziert gehalten, weshalb man durchs Buch fliegt. Die Idee mit den Survival Kits fand ich unglaublich toll und interessant, leider wurde mir im Buch aber vieles zu einfach gelöst, was wieder dafür spricht, dass es eben keine aufwendige Story ist. Der Konflikt zwischen dem Vater und der Protagonistin Rose wurde meines Erachtens nach viel zu einfach aufgelöst – Achtung ab hier Spoileralarm! Er flehte um Vergebung und auf einmal waren all die Monate vergessen, in denen er nicht für seine Kinder da war ? Ich persönlich hätte länger gebraucht, um seine Rücksichtslosigkeit zu verzeihen… sie haben ihn schließlich gebraucht. Des Weiteren gab es da auch noch diese Sache mit Will… auch er ließ sie im Stich, als sie ihn brauchte – und während ich das hier gerade tippe, fällt mir erstmal auf, dass ihr Vater und Will das gemeinsam haben. Traurige Tatsachen… Dass er sie danach noch nicht einmal mehr kontaktierte bzw. das Gespräch mit ihr suchte, um es ihr zu erklären… da habe ich kein Verständnis für. Denn im Endeffekt ist es wieder Rose, die auf den Konfliktpartner zugehen muss, obwohl SIE im Recht ist. Sie musste ankommen & um ihn kämpfen, obwohl es andersrum hätte sein müssen… Ja, man kann nachvollziehen, weshalb Will Krankenhäuser hasst… aber sein Verhalten danach? Nein. Kein Verständnis. Er sagt ihr ja sogar zweimal, dass es aus sei und sie ihn in Ruhe lassen solle, also da hätte ich spätestens die Nase voll gehabt und hätte auf dem Absatz kehrt gemacht. Genau aus diesem Grund war das Liebespaar in diesem Buch auch keins, mit dem ich mitfieberte – es störte mich zu viel an Will. Insgesamt war es eine gute Geschichte, die man mal zwischendurch lesen kann. Leider brachte sie nicht den Tiefgang mit, den ich mir bei solch einem Thema gewünscht hätte, dennoch gab es einige tiefer greifende Elemente wie z.B. die Szene zum Schluss, wo sie am Strand waren oder als die Protagonistin nach und nach den Sinn der Gegenstände im Survival Kit begriff. Schlussendlich gebe ich dem Buch 3 von 5 Sternen und würde es empfehlen, wenn ihr eine schöne Geschichte für zwischendurch sucht, die euch nicht emotional in den Abgrund reißt wie eine Brittainy C. Cherry ;)

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