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kate

Posted on 26.11.2020

„Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ von Mary Beth Keane ist eines dieser Bücher, die einen ganz bestimmten Punkt beim Lesen treffen. Das gelingt nur wenigen Büchern. Die Autorin erzählt auf solch eine eindringliche Art und Weise, ohne dabei aufdringlich zu sein. Man versinkt in der Geschichte, die solch eine Tiefe hat und viele verschiedenen Emotionen beim Lesen hervorruft. Ich habe das Buch, wie in einem Rausch gelesen, sobald man einmal anfängt, kann man sich nur sehr schwer wieder davon losreißen. Die Geschichte der Stanhopes und Gleesons hat mich emotional sehr berührt. Es waren viele unterschiedliche Einzelschicksale, die eine Geschichte mit vielen Facetten erzählt. Der Vergleich mit Romeo und Julia ist nicht gänzlich zutreffend, auch wenn man vielleicht weit entfernt ein paar Parallelen hineininterpretieren könnte. Die Geschichte von Peter und Kate ist deutlich vielschichtiger und obwohl die Geschichte viel Tragik zu bieten hat, wirkt es nicht zu dramatisch. Und es geht auch gar nicht nur um Kate und Peter. Hinter den Liebenden stecken noch viele andere Charakter, die nicht minder interessanter sind und ihre Kämpfe austragen müssen. „Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ zu lesen, war wie einen Film zu schauen, der eindeutig einen Oscar verdient hätte. Erst nach und nach kristallisiert sich ein Bild heraus, wobei die Puzzleteile erst nach und nach zusammen gelegt werden. Mir hat beim Lesen stellenweise das Herz geblutet und ich konnte das Geschehen kaum mit ansehen. Es war aber ein innerer Drang unbedingt weiter lesen zu wollen, hatte aber auch gleichzeitig ein wenig Angst davor. Die Geschichte hat mich sehr mitgenommen. Die Autorin hat es zudem geschafft die Charaktere wachsen zu lassen und zwar so, dass es nachvollziehbar und nicht erzwungen war. Ohne Hast und ohne ein künstliches Happy End am Ende. Denn das Ende ist ein relativ offenes Ende, was aber für mich hundert Prozent zu der Geschichte gepasst hat. Dieses Buch zu lesen ist intensiv, weil es einfach großartig geschrieben ist. Es berührt auf vielen Ebenen und ist eines meiner Highlights in diesem Jahr und absolut lesenswert.

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