lostincakeandpages
Ich finde die Idee super interessant und sie ist auch mega gut umgesetzt. Wie würde es uns oder mir ergehen, wenn ich eines Tages feststellen muss, das meine Welt, von der ich dachte, dass sie die echte/reale Welt ist, auf einmal nur die Welt ist, die sich ein Autor ausgedacht hat. Ist dann alles was noch passieren wird schon vorgeschrieben und kann nicht mehr geändert werden? Und vor allem in einem Buchkontext sind diese Fragen noch viel interessanter, da hier die Geschichte ja schon geschrieben ist und die Protagonisten ihre vorgeschriebenen Rollen haben. Die Geschichte fängt damit an das man mit Raizel auf der Suche nach einem Buch für ihre Hausarbeit ist und dann landet man plötzlich beim Nachttannenturm. Die Frage wie man dahin gekommen ist und vorallem wo man ist drängt sich in unser Bewusstsein. Erst denkt Raizel, dass sie träumt und sie bald aufwachen müsste. Aber als nichts dergleichen passiert erkunden wir die Gegend und insbesondere den Nachttannenturm. Als wir die Stufen hinausgehen und ins Innere gelangen, lernen wir gleich die Balden kennen. Und sie haben recht wenig mit den Elfen gemeinsam die wir uns immer vorstellen, daher sind es ja auch Balden ;) sie haben außerdem eine für mich recht gewöhnungsbedürftige Art zu sprechen. Mich hat dies leider immer wieder aus dem Lesefluss gebracht und war froh wenn sie den Anwesenden zur Liebe anders gesprochen haben. Es ist eine Mischung aus Straßenslang und einer noblen Hofsprache, die natürlich mit dem Klischee, welches man von Elfen hat spielt und die Idee an sich ist auch cool, nur hat es mich immer raus gerissen. Obwohl Raizel in der fiktiven Welt die Protagonistin ist, ist sie in der realen Welt eher eine Nebenprotagonistin, die viel am Geschehen beeinflusst sondern eher von den "realen" Charakteren mit getrieben wird. Aber auch diese Umsetzung passt irgendwie ganz gut, auch wenn es nicht bewusst von der Autorin so gewollt war. Man lernt recht schnell nach den Balden, Tarik (geheimnisvoller Charakter) und Frips (super liebenswerter Charakter kennen. Frips ist riesen Fan vom Buch und Raizel und ist super glücklich, als er sie gesehen hat und sie auch später bei seiner Familie unterkommt. Seine Mutter die Koboldfrau Lille lernt man dann auch besser kennen und auch sie ist ein wanhsinnig toll beschriebene Person. Auch der recht geldgieriger Bücherwurm Vermicelli ist ein lustiger Charakter und wenn es in seiner Welt auch nur annährend so viele gute Autoren gibt wie in unserer kann ich seine Vermarktungsstrategien ganz gut nachvollziehen ;D So viele Bücher zu besitzen kostet nachtürlich seinen Preis. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektive erzählt sodass, man viel mehr mitbekommt, was alles um Raizel passiert, als sie selber. Mein Verdacht zu Tarik hatte sich bestätigt, auch wenn anders als gedacht und nachdem sich ein anderer Verdacht nicht bestätigt hatte. Im Laufe der Geschichte müssen Raizel und Lille in Raizel Welt zurück und der Ausflug war viel zu kurz, da es einfach nur mega witzig war, wie Lille auf all die ihr unbekannten Sachen reagiert hatte. Das einzige, was mir noch so ein bisschen gefehlt hat sind mehr Momente/Szenen mit Raizel und Tarik, die ihnen mehr Intensität /Tiefe als nur reine Anziehung eingehaucht hätten. Abschließend kann ich aber sagen, dass es eine sehr interessante Geschichte mit einzigartigen & liebenwürdigen Charakteren ist und bis auf die Sprache der Balden hat es mir auch sehr gefallen.