monerl
Meine Meinung „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau, die ihn stützt.” (Zitat Waltraud Schoppe) Nie hat derzeit dieses Zitat auf jemanden besser gepasst als auf Michelle Obama! Sie hat mit “Becoming” eine wundervolle Autobiografie vorgelegt, die ich in einem Rutsch durchgelesen habe. In drei Teilen stellt sie sich und ihre Familie vor. Chronologisch fängt sie mit ihrer Kindheit im ersten Teil BECOMING ME an, die sie als schwarzes Mädchen umgeben von Schwarzen verbrachte. Ihr größtes Glück, ihre Eltern, die an die Intelligenz ihrer Kinder glaubten und alles ihnen mögliche dafür getan hatten, um den eigenen Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen, damit sie es einmal besser haben könnten. Ein Ziel, das sie mit allen liebenden Eltern gemein haben, doch ist dies um einiges schwerer, wenn man eine schwarze Familie in einem schwarzen Umfeld in Amerika ist. Sie musste an der Highschool feststellen, dass Chicago größer war, als sie dachte und dass es dort auch so etwas wie eine afroamerikansiche Elite gab – schwarze Kinder mit Anwälten oder Ärzten als Eltern. Michelle Obama war ein Arbeiterkind aus der South Side. Dies alles war eine neue Welt für sie. Und doch schaffte sie es durch Lernen und an sich glauben, einen Studienplatz an der Princeton Universität angeboten zu bekommen. Der Start für eine Anwaltskarriere war gemacht. Mit 25 war sie Anwältin in einer angesehen Kanzlei und es wurde ihr angeboten, Mentorin eines Studenten zu werden, der den Sommer über in der Kanzlei arbeiten würde. Dieser Student war Barack Obama. Michelle erzählt so wundervoll aus ihrem Leben und wie sich die Liebe zwischen ihr und Barack entwickelte, sodass sich beim Lesen sehr schnell das Gefühl einstellte, als würde man einen Roman und keine Autobiografie lesen. BECOMING US, der zweite Teil, lässt uns die Familie Obama aus Michelles Blinkwinkel erleben. Wie sie und Barack ihre Beziehung entwickelten und wie sie an ihren Karrieren arbeiteten, die nicht geradlinig waren. Mich überraschte Baracks Weg zur Politik, den ich so nicht erwartet hatte. Michelle merkte irgendwann, dass sie der Job als Anwältin, obwohl sehr gut bezahlt, nicht vollkommen ausfüllte. Sie wollte mehr, mehr als nur erfolgreich sein und viel Geld am Ende eines Monats übrig zu haben. Endlich klappte es auch, dass die Obamas Kinder bekamen. Und Michelle zerteilte sich daraufhin, wie jede andere Mutter auch, und hatte nicht nur mit der Erziehung der Kinder zu tun, sie wollte auch arbeiten, hatte einen Haushalt, zudem hielt sie ihrem Mann auf dem Weg nach oben in die Politik den Rücken frei. Über große Strecken hinweg führten sie eine Fernbeziehung. Das alles belastete auch ihre Ehe. Michelle schreibt sehr ehrlich über ihre Gefühle, ihr Leid und ihre Hoffnungen und man kann sich der Sympathie ihr gegenüber nicht erwehren. Nach all diesen Zeilen und Kapiteln ist klar, Barack Obama hätte nie der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden können, hätte seine Frau ihn nicht in dem Maße unterstützt, wie sie es getan hatte. Dieser Weg war zeitintensiv, steinig und auch oftmals schmerzhaft. Schließlich hatte sich der ganze Aufwand des Wahlkampfs gelohnt, Michelle, Barack und ihre beiden Kinder wurden am 4. November 2008 die neue Präsidentenfamilie. Sehr spannend fand ich auch BECOMING MORE, den dritten und letzten Teil der Biografie. Hier nimmt uns Michelle Obama mit in all die Veränderungen, durch die ihre Familie gehen musste. Wir erfahren über Einschränkungen und Vorzüge, die sie nun als First Family hatten. Freud und Leid in acht Jahren Amtszeit, in denen auch irgendwann Trump auf der Bildfläche erschien und durch die Anzweiflung von Baracks Geburtsurkunde und seiner Geburt in Amerika, Gefahr über die Familie brachte. Zu aller Leid, wie wir heute wissen, löste er nach zwei Amtszeiten die Obamas im Weißen Haus ab. Die Amtsübergabe an Trump war für Michelle Obama ein schlimmer Tag, konnte sie doch nie vergessen, was Trump ihnen alles böswillig angetan hatte. Fazit Dies ist eine Autobiografie, emotional erzählt, die mich gerade deshalb fesselte und zugleich faszinierte. Sie ist der Beweis von unendlichen Möglichkeiten, dem american dream vom Tellerwäscher zum Millionär. So wurde aus einem schwarzen Arbeiterkind aus der South Side von Chicago die 44. First Lady of The United States. Michelle Obama, eine starke Frau, eine bewundernswerte Frau, eine faszinierende Frau! Nun freue ich mich sehr auf den anderen Blickwinkel, auch wenn dieser politischer ausfallen wird, ich freue mich auf das neue Buch “Ein verheißenes Land” von Barack Obama.