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Lavina

Posted on 22.11.2020

Der erste Band der historisch-psycholigischen Fantasy-Trilogie 'Rauer Glanz' von Vinachia Burke hat mir total gut gefallen. Im Genre Fantasy bin ich eher seltener unterwegs beziehungsweise teste ich es gerade mehr oder weniger aus, weshalb ich keine konkreten Erwartungen vor dem Lesen an das Buch bezüglich des Genres hatte. Für Viel-Fantasy-Leser*innen sei aber gesagt, dass es sich bei diesem wunderbaren Buch nicht um Drachen und andere magische Wesen dreht, sondern sich die Zuschreibung 'Fantasy' viel mehr auf das fiktive (historisch angehauchte) Setting bezieht, in dem die Geschichte spielt. Zwei Länder, die durch eine Bergkette getrennt sind, haben nicht gerade die beste Verbindung zueinander. Eine Kreig wurde gerade erst beendet, doch ein sicz nähernder Zweiter ist nicht unvorstellbar. Durch die Perspektiven von insgesamt sechs Protagonist*innen lernt man Ronland und Matrienna kennen. Die Zahl klingt vielleicht erschlagend, wenn man sie zum ersten Mal hört, aber ich könnte mir keinen der Protagonist*innen aus dem Buch wegdenken. All ihre Geschichten sind es wert, erzählt zu werden. Außerdem ist Vinachias Schreibstil je nach dem Prota, aus dessen Sicht sie gerade schreibt, immer anders. Dadurch kann man selbst als Leser die Charaktere viel besser kennenlernen, diese bekommen eine stark ausgeprägte Persönlichkeit und deswegen kann man sie auch leicht unterscheiden und besser verstehen. Kein Protagonist ist hier perfekt, jeder hat seine kleineren und größeren Macken, was sie alle echter erscheinen lässt und wodurch man sich besser in sie hinein versetzen kann. Aufgrund dieser Tatsache ist auch kein Protagonist durchweg schlecht oder komplett gut, Vinachia überlässt es also jedem Einzelnen selbst, welchen Charakter man besonders gern oder vielleicht überhaupt nicht leiden kann. Diese Tatsache finde ich ganz wunderbar und schätze ich sehr am Schreibstil der Autorin. Kommen wir zu den Protagonist*innen, über die ich nun schon länger gesprochen habe: Ihnen allen habe ich jeweils einen Gegenstand zugeordnet, der sie oder ihn meiner Meinung nach (ohne Spoiler) am treffendsten beschreibt. Phoebe, der Spionin, habe ich dabei einen Ring zugeordnet. Dieser ist meiner Meinung nach das Symbol für einen zentralen Wendepunkt ihres Lebens. (Edel-)Steine und ein dunkles Armband (wobei es mir eher um die Farbe geht) gehören für mich zu Varlow, der Konsulin von Matrienna. Ris habe ich symbolisch einen Schlüssel zugewiesen, dem Schreiber Albert einen Füller. Ein Notizbuch ist für Gerard gedacht, weil er die Last, die er von seinem Vater auferlegt bekommen hat, im Buch am meisten und am zeitnahesten zu spüren bekommt. Der Gegenstand, den ich Moran, dem König, zugeordnet habe, ist eine Mandel, weil die Szene mit dieser meine liebste (zumindest von Moran) war😆 Falls ihr jetzt neugierig geworden seid, warum ich ausgerechnet diese Gegenstände für die einzelnen Charaktere gewählt habe, lest gerne das Buch und findet es selbst heraus🥰🙈 Im ersten Band der Trilogie lernt man die einzelnen Personen und die Welt nämlich erst einmal besonders nah kennen und die Handlung kommt vergleichsweise eher langsam voran. Noch eine kleine Anmerkung zum Schluss: Das Buch wird nicht um sonst als 'psychologisch' bezeichnet. Diese Bezeichnung hat es sich definitiv verdient, wie ich es schon bei der Vorstellung der Charaktere angedeutet habe, kann man sich sehr gut in diese hineinversetzen. Es kommt einem vor, als wäre man selbst in dieser Welt aus 'Rauer Glanz', was wirklich für den Schreibstil der Autorin spricht, weil das Lesen dadurch noch mehr Spaß macht☺ Genau deswegen solltet ihr aber bitte auch besonders auf die Liste der möglichen Trigger, die Vinachia ihrem Werk vorausgesetzt hat, achten🖤 . Ein wirklich wundervolles Buch, das den Leser in eine fremde Welt entführt, aus der man (meistens😉) am liebsten nicht mehr auftauchen würde, weil sie in so liebervoller Weise ausgearbeitet wurde.

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