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nina 🌸

Posted on 22.11.2020

Eine schöne Fantasy-Geschichte für Zwischendurch, die mich aber leider nicht nachhaltig beeindrucken konnte. Zur Geschichte: Die Grundidee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie ist originell und kreativ und wurde gut umgesetzt. Die Welt wurde liebevoll gestaltet und detailliert ausgearbeitet, auch wenn es ihr teilweise an Hintergrundinformationen mangelte. November's Gabe hat mich auf Anhieb fasziniert und zum Weiterlesen angehalten. Die Geschichte ist düster, atmosphärisch und geheimnisvoll. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis die Geschichte an Fahrt aufnahm, aber langweilig war es trotzdem nie. Obwohl die Handlung durchaus spannend ist und mit einigen interessanten Plot Twists und überraschenden Wendungen aufwarten kann, so konnte sie mich doch nicht vollends packen und mitreißen. Es gibt zwar kleinere Längen und Passagen, die sich zäh lesen ließen, aber das ist nicht weiter der Rede wert. Mehr Tempo hätte an mancher Stelle trotzdem nicht geschadet. Insgesamt ist der Spannungsbogen aber gut konzipiert, mir fehlte lediglich das gewisse Etwas. Womöglich lag es aber auch einfach daran, dass ich mich den Charakteren nicht sonderlich nahe gefühlt habe. Die actionreichen Szenen sind teilweise ziemlich brutal, passen aber gut zur Geschichte und ihrem düsteren Worldbuilding. Auf emotionaler Ebene ist dieser Fantasyroman in meinen Augen allerdings etwas schwach und konnte mich leider nicht so sehr berühren wie ich es mir gewünscht hätte. Das Gefühlschaos hat mich nicht erfasst, da die Emotionen der Charaktere für mich nicht greifbar und teilweise auch nicht nachvollziehbar waren. Sie gingen mir nicht nahe und haben mich einfach nicht mitfühlen lassen. Die Liebesgeschichte konnte mich weder richtig mitreißen noch bewegen. Ich hätte November von beiden Kandidaten abgeraten, da sie allein definitiv besser dran ist. Weiterhin ist die Liebesgeschichte ziemlich vorhersehbar. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird aus November's Sicht in der ersten Person Singular erzählt. November macht sich kleiner als sie ist und verlässt sich in meinen Augen zu oft auf Andere. Sie ist unsicher und ängstlich und braucht ziemlich lange, um den Mut in sich zu finden. Unsympathisch war sie mir aber keinesfalls, ich habe mich ihr nur nicht so nahe gefühlt wie ich es mir gewünscht hätte. Romeo ist schwer zu durchschauen und blieb für mich bis zum Ende ein undurchsichtiger Charakter. Seine charmant-neckische Art hat mich gleichermaßen unterhalten wie genervt. Ich hätte ihn gerne besser kennengelernt, da er mich auf Anhieb fasziniert hat. Man erfährt viel zu wenig über ihn. Den Charakteren hat es in meinen Augen stark an Tiefe gefehlt. Ich konnte mich weder gut in sie einfühlen noch hineindenken. Sie blieben für mich blass und unnahbar. Mein persönlicher Liebling ist die lebensfrohe Holly mit ihrer munteren und quirligen Art. Zum Schreibstil: Der Schreibstil war ebenfalls nicht mein Fall. Er ließ sich für mich weder flüssig lesen noch konnte er mich richtig fesseln und in seinen Bann ziehen. Mir fehlte es an Emotionalität, Tiefe und Humor. Weiterhin hat mich die Umgangssprache stark gestört. Zum Cover: Normalerweise mag ich Personen auf dem Cover nicht sonderlich, aber dieses hier ist einfach nur wunderschön und fängt die Atmosphäre der Geschichte sehr schön ein. Fazit: Im Gesamten hat mich dieses Buch leider eher enttäuscht, da ich mir mehr davon erhofft hatte. Ehrlicherweise muss ich aber auch zugeben, dass es sich hierbei für mich um einen Coverkauf handelt. Grundidee und Worldbuilding haben mir sehr gut gefallen und besitzen in meinen Augen auch mehr Potenzial als hier ausgeschöpft wurde. Die Geschichte konnte mich nicht richtig fesseln und mitreißen, da ich keine Nähe zu den Charakteren aufbauen konnte. Es fehlte mir stark an Emotionalität und Tiefe. Trotz aller Kritik habe ich das Buch aber gerne gelesen und es hat mir einige schöne Lesestunden beschert. Es war nur einfach nicht mein Buch. 2,5 - 3/ 5 Sterne ⭐️

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