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Neko Zion

Posted on 20.11.2020

Ich möchte vorab erwähnen, dass ich mir nicht sicher bin, ob diese Rezension alles, was ich für und durch dieses Buch fühle, zum Ausdruck bringen kann. Ich gebe aber mein Bestes, um euch meine Meinung gefühlsecht rüber zu bringen! Beginnen wir mit dem Inhalt. Etienne ist Prinz von Fuchsfels und Thronerbe. Aber er ist ausgerechnet in einen Bediensteten verliebt, Noel, ein Junge, der als Sohn der Kammerzofe der Königin am Hof zusammen mit dem Prinzen aufwuchs. Natürlich gefällt das dem König nicht. Er erinnert Etienne immer daran, dass das nicht geht, weil Etienne ja das Volk und das Land im Kopf haben muss und sich an seine königlichen Pflichten halten soll, allen voran der Heirat mit einer jungen Frau, um neue Erben zu zeugen. Etienne belastet das natürlich sehr und er ist sehr hin und her gerissen. Zum Glück gibt es da noch Pierre, den Lehrer des Prinzen, der ihm mit seinen weisen Ratschlägen bestmöglich zu helfen versucht. Ob Etienne seinem Herz folgen darf letztendlich oder alles doch anders kommt, müsst ihr natürlich selbst nachlesen. Aber ich kann euch so viel sagen: Manche Punkte hätte ich echt nicht so erwartet und viele Stellen haben mich zu Tränen gerührt! Haltet Taschentücher bereit! Wie gesagt kommt hier gar nicht rüber, wie sehr mich diese Story berührt hat, aber wenn ich zu sehr ins Detail gehen würde, würde ich euch alle nur spoilern... Daher machen wir jetzt mit dem nächsten Part der Rezension weiter. Als nächstes reden wir über die Charaktere, und ich habe jeden einzelnen von ihnen geliebt! Etienne, der Hauptcharakter der Geschichte, ist ein sehr hin und her gerissener Charakter. Er steht zwischen seiner Liebe und seiner Pflicht als Trohnerbe und wird vom König gezwungen, der Liebe zu entsagen, damit er den Pflichten nachkommen kann. Das er daran beinahe zerbricht und viele seelische Narben abbekommt, ist da vollkommen verständlich. Etienne ist auch unser Ich-Erzähler, weshalb man sich unheimlich gut in seine Lage versetzen kann und mit ihm mit leidet oder sich freut. Es ist unheimlich emotional, ihn bei dieser Geschichte zu begleiten. Steckt nicht in jedem von uns irgendwie ein "Prinz Etienne", der zwischen zwei Dingen steht und nicht sicher weiß, für was er sich besser entscheiden sollte? Umso wichtiger ist da Pierre, der Lehrer und Freund in einem für den Prinzen ist und ihn nicht nur auf sein Erbe vorbereitet, sondern ihm auch hilft, Mut zu behalten und ihm mit Rat und Tat zur Seite steht. Pierre ist mir unglaublich ans Herz gewachsen und seine Ratschläge lassen sich auch auf unser Leben wunderbar übertragen. Auch erwähnen möchte ich unbedingt den König. Er war auch ein irgendwo gespaltener Charakter. Man kann verstehen, dass er als König wollte, dass sein Land von einem guten neuen König regiert wird, hat darüber aber verdrängt zu berücksichtigen, wie wichtig auch die Gefühle seines Sohnes sind. Das ist ihm scheinbar erst wieder bewusst geworden, als er selbst in eine missliche Situation geriet. Ich finde es schön, wie er dann doch noch zu den Gefühlen seines Sohnes irgendwie stehen konnte. Es hätte mich noch wesentlich trauriger gemacht, wenn die beiden sich nicht ansatzweise versöhnt hätten im Laufe der Geschichte. Auch alle übrigen Charaktere sind mir lieb und teuer geworden. Noel als Etiennes Freund und Partner war ein ebenso verständlicher Charakter, besonders in seinen Zweifeln, da Etienne lange nicht zu seinen Gefühlen stehen konnte. Und die Königin hatte keine wirklich großen Auftritte, war aber wichtig als emotionales Bindeglied in Etiennes Familie, da sie immerzu versuchte, irgendwo beide Seiten zu verstehen. Ich werde wohl von allen Charakteren in dieser Geschichte ein Stückchen im Herzen behalten. Kommen wir zu den weniger spektakulären, aber auch für die Bewertung relevanten Themen. Als erstes das Setting. Mit Fuchsfels hat Christin für mich ein sehr klassisches Königreich erschaffen. Die meiste Zeit befanden wir uns am Hof, aber hier und da wurden auch mal Dörfer und Städte, sowie Nachbarländer erwähnt, die einem das Flair einer Welt etwa im 17. - 18. Jahrhundert vermittelten (ich kann sowas so schlecht einschätzen), in der ich mich echt wohl gefühlt habe beim Lesen. Der Schreibstil war einfach grandios. Christin versteht es, mit Worten Gefühle zu übermitteln und Bilder in die Köpfe der Leser zu pflanzen. Auch war er an die Zeit des Geschehens angepasst, besonders in der Sprache der Charaktere, was alles noch authentischer wirken ließ. Das Cover nehme ich in dieser Wertung komplett außen vor. Das hatte ich bereits beschlossen, als ich es zum ersten Mal gesehen habe. Ich muss gestehen, dass ich kein Fan des Covers bin, auch wenn es an sich hübsch ist und mit den Farben und dem Fuchs unglaublich gut zur Geschichte passt. Es entspricht leider nicht meinem persönlichen Geschmack, aber daran will ich dieser wunderbaren Geschichte nicht das Genick brechen bei der Bewertung. Übrigens ist auch die Innengestaltung des Buches sehr süß mit den Seitenverzierungen und den kleinen Füchsen zwischen den Absätzen. Fazit: "Die Last der Krone" ist eine Geschichte, die wahrscheinlich genauso auch hätte passieren können. Sie erzählt mit authentischen Charakteren so viel Wahrheit und übermittelt so viel Gefühl, dass man sich in der Geschichte verlieren könnte. Christin hat in meinen Augen ein Meisterwerk erschaffen. Diese Geschichte ist definitiv nicht nur ein Pinselstrich, sondern ein gesamtes Kunstwerk und Christin die Künstlerin, der ich mein größtes Lob aussprechen möchte. Dieses Buch ist für mich ein absolutes Highlight und ab sofort unter meinen Top 5 Lieblingsbüchern. Danke für dieses Buch! 5 / 5 Sterne

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