Carolin
Worum geht es? Erika ist eine Top-Chirurgin und lebt für ihren Traumjob. Dabei kommt jedoch ihr Sozialleben zu kurz. Das wird ihr erst so richtig bewusst, als sie zu einem Zwangsurlaub verdonnert wird. Sie hat keine Hobbys und auch keine wirklichen Freunde, mit denen sie ihre freie Zeit verbringen kann. Aber da war doch noch ihre beste Freundin Cassie aus der Schulzeit oder? Erika weiß nur leider nicht mehr, wann sie das letzte Mal miteinander Kontakt hatten. Nach langem Überlegen kontaktiert sie Cassie über die soziale Medien und ein Tag später sitzt sie im Zug nach Wild River - ihre ehemalige Heimat, bevor sie ihre Mutter verloren hat und sich ihr Leben schlagartig geändert hat. In Wild River angekommen lernt sie nach einem holprigem Start nicht nur ihre ehemalige beste Freundin wieder kennen, sondern auch deren Bruder Reed und ihre alte Heimat. Sehr schnell wird Erika bewusst, was ihr im ihrem bisherigen Leben gefehlt hat und wie schön es ist, Menschen um sich herum zuhaben, die einen mögen oder gar lieben. Meine Meinung: Weihnachten in Wild River ist der Start der Alaska Love-Reihe von Jennifer Snow und eine gemütliche Liebesgeschichte mit spannenden Rettungseinsätzen der Bergrettung. Zu Beginn musste ich mich etwas an den Schreibstil gewöhnen, da die Geschichte nicht aus der Sicht einer Person erzählt wird, sondern von einem Erzähler. Die Geschichte ist eine perfekte Kombination aus Romantik, Spannung und Witz. Am Anfang der Geschichte lernt man die junge und erfolgreiche Chirugin Erika kennen, die keine Emotionen zulässt. Sie kommt am Anfang eher kühl, unnahbar und teilweise zickig rüber. Im Laufe der Geschichte wird Erika immer aufgeschlossener und durch die Gefühle, die sie gegenüber Reed, der Bruder ihrer besten Freundin, entwickelt, wird sie menschlicher. Der Konflikt in ihr zwischen Karriere und Liebe wird wunderbar beschrieben und man kann sehr gut nachvollziehen, warum sie so geworden ist. Reed hingegen hat mich von Anfang an umgehauen. Er ist ein liebevoller und warmherziger Mensch, der sehr auf das Wohl seiner Mitmenschen achtet. Neben seiner Arbeit als Barkeeper, ist er Mitglieder der Bergrettung in Wild River. Dadurch erlebt man einige spannende und realistische Rettungseinsätze. Seine neckenden und manchmal auch stichelnde Sprüche gegenüber Erika, vor allem zu Beginn, haben mich sehr oft zum Lachen gebracht. Erikas beste Freundin und Reeds Schwester Cassie ist ein kleiner chaotischer Wirbelwind und war mir von Beginn an sympathisch. Zwischendurch wurde Cassies Liebesleben etwas angeschnitten und ich bin gespannt, ob es sich im zweiten Teil um sie dreht. Es würde mich sehr freuen, wie sie auch endlich ihr Glück findet. Nebenbei lernt man noch Erikas Vater kennen. Nach dem Tod seiner Frau hat er keine Emotionen mehr zugelassen und sich in die Arbeit gestürzt. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich ihn mehr als unsympathisch und total gefühlskalt fand. Erst am Ende der Geschichte hat er mich überrascht, obwohl mir das sehr plötzlich vorkam. Die Entwicklungen zwischen Erika und Cassie als auch zwischen Reed und Erika sind super zu lesen. Gegen Ende der Geschichte ist mir fast das Herz stehen geblieben. An Spannung hat es dem Buch auf jeden Fall nicht gefehlt. Ich persönlich hätte mir noch etwas mehr weihnachtliche Stimmung gewünscht, wenn der Titel des Buches „Weihnachten in Wild River“ lautet. Zusammenfassend war es aber eine spannende Liebesgeschichte für einen Herbst- oder Wintertag auf dem gemütlichem Sofa mit einem warmen Tee.