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lilieliest

Posted on 19.11.2020

In meinen Augen ist Sophie Bichon mit ihrem New Adult Roman „Wir sind das Feuer“ ohne jede Frage ein klasse Debut gelungen! Und das nicht nur auf sprachlicher, sondern ebenso auf inhaltlicher Ebene. Die inhaltliche Ebene und das Charakterbuilding Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich es regelrecht verschlungen habe. Die Protagonisten habe ich allesamt in mein Herz geschlossen. Das Charakterbuilding war definitiv rundum gelungen, wodurch die Protagonisten für den Leser greifbar wurden und ihre Intentionen sowie Handlungen nachvollziehbar waren. Insbesondere die Tatsache, dass es viele Nebencharaktere gab, hat der Handlung in meinen Augen ein enormes Maß an Authentizität verliehen. Sophie ist es gelungen, nicht einen Nebencharakter untergehen zu lassen, sondern jedem ein passendes Maß an Präsenz und Relevanz einzuräumen. Die Charaktereigenschaften jedes Protagonisten waren im Detail durchdacht und haben sich perfekt in die Handlung eingefügt. Besonders charmant wurde die Freundschaft all der involvierten Charaktere aufgrund der Tatsache, dass sie unterschiedlicher nicht hätten sein können. Während Trish vom Wesen eher laut und stets präsent ist, statt in der Masse unterzugehen oder sich zu verstecken, hält sich Louisa bewusst im Hintergrund mit dem verzweifelten Versuch, möglichst nicht aufzufallen und niemanden an sich heranzulassen, um sich nicht angreifbar zu machen. Auch Aiden und Paul bilden zwei perfekte Gegenpole, die ihrer Freundschaft einen unglaublichen Tiefgang verleiht. Paul ist der Bad Boy, der weiß, dass er attraktiv ist und jedes Mädchen haben kann. Aiden hingegen ist der liebevolle, fürsorgliche Kumpel für die Mädchen aus seinem Freundeskreis. Insgesamt bilden die vier ein charakterstarkes Quartett, in dem alle Charakterzüge zu finden sind, wodurch sie sich ideal ergänzen. Dass jedem von ihnen die Freundschaft am Herzen liegt, wird besonders daran deutlich, dass selbst auftretende Konflikte nicht dazu führen, dass sich die vier voneinander entfernen. Doch die Beziehung zwischen Louisa und Paul bildet natürlich das Herzstück des Romans. Hier habe ich es geliebt, wie Louisa und Paul sich stetig annähern und die Funken nur so geflogen sind. Und obwohl die ersten Zeichen der körperlichen Anziehung und des Interesses bereits nach der ersten Begegnung bei beiden präsent gewesen sind, hat Sophie das doch Offensichtliche über einen angenehmen Zeitraum hinausgezögert. Dieser Spannungsbogen ist ihr in meinen Augen besonders dadurch gelungen, dass der Leser Einblick in die Gedankenwelt und die Gefühle sowohl von Louisa als auch von Paul bekommt. Ich fand es toll, dass Sophie sich dazu entschieden hat, die Beziehung der Protagonisten langsam aufbauen. Denn dadurch wurde dem Ganzen noch mehr Authentizität verliehen. Die Balance, in der der Plot gestaltet wurde, hat mir überaus gefallen. Die Konflikte der Vergangenheit beider Protagonisten werden immer wieder angeschnitten, was maßgeblich zu der Charakterentwicklung von Louisa und Paul beigetragen hat. Erst so wird es ihnen möglich, sich auf emotionaler Ebene anzunähern. Dieser Tiefgang hat mir gut gefallen, entspricht es schließlich der Realität, dass jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat und sich häufig nicht ohne Schwierigkeiten auf eine andere Person einlassen kann. Der Bindung, die sich dementsprechend langsam aber stetig zwischen den beiden entwickelt, wird dadurch ein besonderer Tiefgang gegeben, der mir sehr gut gefallen hat. In der Atmosphäre habe ich mich dauerhaft wohlgefühlt und in keinem Moment hatte ich das Gefühl, dass eine Handlung überspitzt dargestellt wird. Jede Szene war durchweg authentisch gestaltet. Auch der Cliffhanger am Ende ist definitiv mehr als gelungen. Kaum legt man das erste Buch weg, wünscht man sich, das zweite bereits in der Hand zu haben. Die sprachliche Ebene Auch zur Sprache kann ich mich nur positiv äußern. Dank der hervorragenden Wortwahl konnte ich mich super in die Situationen hereinversetzen. Mir hat es außerdem gut gefallen, dass die Kapitel teilweise fließend ineinander übergangen sind und sich innerhalb eines Satze die Perspektive geändert hat, aus der weitererzählt wurde. Das war mal ein komplett anderes Leseerlebnis, das ich dem Stil noch in keinem anderen Buch vorher erlebt habe. Hinzu kamen außerdem die konstanten Anspielungen auf den Titel des Buches sowie auf den Titel der zweiten Buches „Wir sind der Sturm“. Ich fand es super schön, wie die Gedanken und die Gefühle mit so viel Liebe zum Detail beschrieben wurden. Erst dadurch wurde die gesamten Handlung, der Verlauf und die auftretenden Konflikte für mich als Leser greifbar. Durch den Schreibstil ist es mir als Leser ohne Probleme gelungen, von der ersten Seite an in die Geschichte einzutauchen und mich rundum wohlzufühlen. Zu keinem Moment hatte ich den Eindruck, dass ein Dialog nicht zu Ende durchdacht wäre oder andere Unstimmigkeiten aufgetreten wären. Neben der äußerst gelungen Beschreibung der Gedanken- und Gefühlswelt von Louisa und Paul fand ich auch die Dialoge auf sprachlicher Ebene sehr angenehm gestaltet. Die Protagonisten unterhalten sich ihrem Alter entsprechend in angemessener Wortwahl, ohne dass es zu jugendlich oder zu erwachsen klingen würde. In meinen Augen ist der Sophie ohne Zweifel gelungen, die Unterhaltungen junger Erwachsener sowohl auf inhaltlicher als auch auf sprachlicher Ebene widerzuspiegeln. Dadurch wurde ein Bezug zur Wirklichkeit hergestellt, wodurch die gesamte Handlung noch greifbarer gemacht wurde. Das Layout Kommen wir abschließend zum Layout des Buches. Das Cover ist an sich nichts Besonderes, springt durch die Farbe und die Glitzerelemete im Schriftzug dennoch ins Auge. Doch insbesondere von Innen hat das Buch einiges zu bieten. Durch Louisas Liebe zu Worten sind auf den Seiten zwischen einigen der Kapitel eine Art Abschnittswechsel zu finden, die durch ein hübsches Lettering gekennzeichnet sind. Auch dieser Faktor ist hübsch in die Handlung des NA Romans eingebettet, da es sich immer um Worte handelt, die Louisa in ihr dafür vorgesehenes kleines Buch schreibt, das sie immer bei sich trägt. Diese Leidenschaft von ihr, die im Laufe der Handlung immer wieder aufgegriffen wird, wird dem Leser durch diese Vorgehensweise noch einmal näher gebracht. Die Kombination des Letterings als Darstellung von Louisas Leidenschaft in Kombination mit der sinnvollen Unterteilung des Romans in unterschiedliche Abschnitte, ist definitiv ein cleverer Schachzug der Autorin, für die man sie an dieser Stelle einmal loben sollte. Mein Fazit zu Sophie Bichons Debut-Roman Insgesamt ist dieses Buch eine klare Empfehlung für jeden, der sich in der Welt der NA Romane wohlfühlt. Sophie hat es auf jeden Fall geschafft, mich mit ihrem Debut-Roman voll aus den Socken zu hauen. Ich bin super gespannt auf den zweiten Teil und alles, was noch von ihr kommen wird.

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