Maya Rottenmeier
Es gibt Verletzungen, die wiegen unglaublich schwer und doch besteht die Möglichkeit, dass Liebe sie heilt. Das kostet Mut. Nachdem tollen ersten Whiskey-Teil habe ich mich sofort auf den zweiten gestürzt, in dem Bear und die freche Crystal die Hauptrolle spielen. Bear hat mich schon in Band eins ungeheuer neugierig gemacht und so folge ich den beiden mit größter Leselust. Zur Handlung: Crystal weckt in Bear Gefühle, die für ihn nur den einzigen Schluss zu lassen: Sie ist die Eine für ihn. Dumm nur, dass Crystal seinen Werbungsversuchen, seit acht Monaten widersteht, aber Bear gibt nicht auf. In Crystals Augen sieht er, dass sie beide eine Chance haben, doch er weiß nicht, gegen wen er wirklich kämpft und es ist ein übermächtiger Feind, der zwischen ihnen steht. Zu den Figuren: Crystal Moon arbeitet zusammen mit Gemma Wright in der „Princess for a day“ Boutique. Gemma ist für sie eine wichtige Bezugsperson und beste Freundin geworden. Sie hat einen älteren Bruder, der schon auf die schiefe Bahn gekommen ist. Ihre alkoholabhängige Mutter lebt noch immer im heruntergekommenen Trailerpark. Sie vermisst ihren verunglückten Vater, der in ihren Augen alles zusammengehalten hat. Crystal ist klug, dickköpfig und emphatisch und hat etwas Traumatisches erlebt, das sie zum Glück nicht gebrochen hat. Sie entwirft leidenschaftlich gerne Klamotten. Bear Whiskey ist 33 Jahre alt und Mitbesitzer einer Bar- und Autowerkstatt. Er ist verlässlich, etwas arrogant, hartnäckig, ungeheuer loyal, großzügig und witzig. Er und seine Brüder gehören dem Dark Knights Motorradclub an, der nur Männer zulässt. Bear ist ein Beschützer vor dem Herren und sieht obendrein saugut aus. Beruflich ist sein innigster Wunsch Motorräder zu entwerfen. Dafür brennt sein Herz. Die Umsetzung: Ich bin wieder in Peaceful Harbor und fühle mich sofort wohl. Die Annäherung der beiden benötigt viel Fingerspitzengefühl und Bear macht intuitiv jede Menge richtig, ehe Crystal ihn in ihr Geheimnis einweiht. Ich bin hautnah dabei und nehme Crystals Entwicklung deutlich wahr. Es ist berührend, intensiv und nachvollziehbar. Mir gefällt, dass nicht alles rosarot ist und Bear ebenso mit Problemen zu kämpfen hat. In diesem Buch geht es um Vergebung, Vertrauen und Akzeptanz von etwas, womit ich große Schwierigkeiten habe, doch ich kann Crystals Denkansatz in dieser Beziehung verstehen. Das Wiedersehen mit Gemma, Truman, Kennedy, Lincoln und all den anderen, freut mich riesig. Es ist toll, sie wieder zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig, warmherzig und bildhaft und die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der 3. Person von Crystal und Bear geschildert. Foster verwöhnt mich mit heißen expliziten Szenen, bei denen es mächtig in den Seiten prickelt. Was für ein Genuss. Und dann schnurrt da noch ein kleines Katzenmädchen durchs Buch, zauberhaft. Mein Wunsch für die Whiskey-Reihe: Etwas mehr Darkness in den Seiten: Gefahr und Spannung – ich hoffe, das sich Foster das traut. Zu einem Bikerclub passt das einfach. Mein Fazit zu „Truly, Madly, Whiskey: Für immer und ganz“: Wer schon Bücher von Foster kennt, weiß was ihn erwartet: Liebevoll ausgearbeitete Charaktere, tiefgehende Probleme, ebenso rosarote Wolken und etwas Poesie. In dieser Reihe erwarten den Leser Biker zum Verlieben. Es wird romantisch, ein wenig kitschig und feurig leidenschaftlich. Einzig etwas Spannung in Form von Gefahr und Crime hätte ich mir gewünscht. Das passt halt zu diesen Büchern. Etwas Dunkles eben. Aber auch ohne Darkness unterhält mich dieser Teil wunderbar und ich fliege durch die Seiten. Die Story ist rund und ich freue mich jetzt schon auf Bulletts Geschichte. Von mir erhält das Buch 5 gelungene Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.