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Natalie

Posted on 18.11.2020

Vorgeschichte: Als Laura und Bianca letzten Oktober auf ihren sozialen Kanälen bekannt gegeben haben, dass sie gemeinsam eine 6-teilige Fantasy Reihe schreiben werden… was denkt ihr wohl, wie’s mir da ging? Ich, das Fantasy-Girl durch und durch, und dann kommen die beiden mit solchen News. Ich schätze, ehre und vergöttere Laura’s „Die Krone der Dunkelheit“ so sehr und bin ein großer Verehrer von „Feeling Close to you“ von Bianca. Von beiden Autorinnen habe ich schon viel gelesen und hole mir automatisch jede Neuerscheinung der beiden. Umso gespannter war ich auf den 1. Band einer neuen Fantasy-Reihe, die den Namen „Midnight Chronicles“ trägt. Darum geht’s: Um das mal kurz festzuhalten: die ersten zwei Zeilen des Buches beginnen mit Essen und enthalten Worte wie „Schokolade. Pizza. Scones. Pasta. Eiscreme.“ and that’s a mood. Das Buch beginnt mit Roxy’s Perspektive und ihrer Liebe zu gutem Essen. Roxy ist eine freie Hunterin und befindet sich auf einer Mission, in welcher sie 449 entflohene Seelen in 449 Tagen in die Unterwelt zurückschicken muss. Das ist zumindest die offizielle Version, die sie jedem erzählt. Was niemand außer sie weiß: sie ist außerdem auf der Suche nach ihrem verschwundenem Bruder und hofft, dass er unter den entflohenen Seelen dabei sein könnte. Auf ihrer Mission trifft sie eines Nachts auf den mysteriösen Shaw, den sie bewusstlos auffindet. Shaw kann sich an sein voriges Leben nicht mehr erinnern, er weiß nicht mehr wie er wirklich heißt, wer er vor dem Unfall war und wo er herkommt. Mit der Hilfe von Roxy fängt er seine Ausbildung zum Hunter an und wagt einen Neustart. Der Einstieg in die Geschichte wird äußerst „normal“ gestaltet. Mit „normal“ meine ich: angenehm, alltäglich, man kann sich sofort damit anfreunden. Roxy ist von Anfang an eine starke, unabhängige und unglaublich sympathische weibliche Protagonistin. Gemeinsam mit ihrem Kampfpartner Finn kämpft sie sich durch das Leben, jagt nach Dämonen und anderen übernatürlichen Wesen, arbeitet ab und zu in einer Bar und denkt trotzdem an ihre Bedürfnisse: Food und Sex. Ja, ihr habt richtig gehört. Wenn Roxy Bock hat, gönnt sie sich auch mal das ein oder andere Date, um ihre Bedürfnisse zu stillen. Gleich zu Beginn befindet sich Roxy auf einem Date, wird dann aber von Finn unterbrochen da sie immerhin noch auf einer Mission ist. Durch dieses Ereignis und die Unterbrechung ihres Dates trifft sich schlussendlich auf einen mysteriösen, gutaussehenden, jungen Mann – die genauen Details des Aufeinandertreffens verrate ich nicht. Roxy nimmt ihn mit in das Huntergebäude, wo er aufwacht und sich an nichts erinnern kann. Weder seinen Namen, Alter, Herkunft. Da ist nichts. Der junge Mann gibt sich dann selber den Namen „Shaw“. Von da an verbringen Shaw und Roxy eine Menge Zeit miteinander und freunden sich im Laufe des Buches immer mehr an. Irgendwann vertraut Roxy ihm ihr größtes Geheimnis an – und das verändert alles. Meine Meinung: Zugegeben ich hatte extrem hohe Erwartungen und da ich schon viel von Bianca gelesen habe, wusste ich so ungefähr was mich erwarten könnte. Doch was Bianca Iosivoni hier geliefert hat ist wirklich grandios. Sie lädt den Leser in eine ganz neue Welt mit unglaublich tollen Charakteren – jeder auf seiner eigenen Mission. Durch den sehr bildhaften Schreibstil konnte ich mir in meiner eigenen Gedankenwelt genau vorstellen, wie die Charaktere aussehen soll und die Welt in der sie leben. Das fällt mir nicht immer leicht, aber Bianca hat es geschafft und es war so als wäre „Schattenblick“ ein Zusammentreffen mit alten Freunden und neuen Abenteuern. Man lernt die Charaktere genau kennen, geht mit ihnen auf spannende Missionen und jagt die gruseligsten Wesen gemeinsam mit Roxy. Womit ich nicht gerechnet habe war die unvorhersehbare Story. Oftmals kann ich schon Handlungszüge und Aktionen vorhersehen, in diesem Buch passierte das kein einziges Mal. Ich hatte mehrere Vermutungen, hab diese aber spätestens nach zwei Kapiteln wieder verworfen, da es anders kam als gedacht. Dadurch blieb es durch spannend, was dazu geführt, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Zum Anfang bishin zur Mitte erfahren wir viel über die verschiedenen Hunterarten, ihre Aufgaben, das Leben als Hunter und natürlich viel über Roxy. Es wirkt fast schon zu einfach, doch dann heut Bianca in den letzten 100 Seiten des Buches noch einen drauf und fesselt den Leser mit einem absolut faszinierenden und epischen Ende. Ich hatte einen riesigen Spaß in diese Welt in einzutauchen und habe mich dabei Hals über Kopf in Shaw verliebt. So jemanden wie Shaw lernt man nicht alle Tage kennen und ich habe einen riesigen Respekt vor seiner Persönlichkeit. Durch seinen „Gedächtnisverlust“ war er nie schlecht gelaunt, immer voller Tatendrang, gut und ehrlich zu seinen Mitmenschen. Er ist eine alte Seele, hat eine seltene Art an sich und ist ein verdammt guter Kerl. Ich glaube Roxy hat in Shaw einen wirklich guten Freund gefunden und auch wenn ich sterbe vor Neugier, weil ich unbedingt wissen möchte was mit Shaw passiert ist, wie er wirklich heißt und wo er herkommt, so bin ich wahnsinnig gespannt wie es weitergeht. Das epische Ende des ersten Bandes hat einige interessante Fragen aufgeworfen, die die Hunter in den Folgebänden versuchen werden aufzulösen und ich freue mich auf die Reise. Mein Fazit: „Schattenblick“ ist ein gigantes Spektakel mit humorvollen, actionreichen und leidenschaftlichen Charakteren, die sofort für den anderen in den Dolchen laufen würden, um dem anderen das Leben zu retten. Ein Buch voller spritziger Dialoge, sympathischer Protagonisten und einer aufregenden Welt mit noch aufregenderen Rätseln. Ich glaube, ich habe hier eine neue Truppe voller interessanter, liebevoller Menschen gefunden, auf deren Reise wir viel lernen und entdecken können. In London fing alles an und wer weiß, was wir in Schottland alles herausfinden werden, wenn wir gemeinsam in“Blutmagie“ von Laura eintauchen dürfen. Für mich war der Auftakt dieser Reihe ein absolutes Jahreshighlight und bekommt alle Sterne des Buchhandelhimmels. Doch in der digitalen Wert vergebe ich die Höchstpunktzahl: 5 von 5 Sterne!

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